| Rothenberger Anneliese | soprano
[ 1924 - 2010 ]
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Sie studierte an der Musikhochschule von Mannheim u.a. bei Erika Müller. Sie begann ihre Karriere 1943 am Stadttheater von Koblenz, wo sie auch als Schauspielerin auftreten mußte. 1946-59 gehörte sie zum Ensemble der Staatsoper Hamburg, an der sie bis 1973 regelmäßig als Gast erschien. Mit diesem Ensemble gastierte sie 1952 sehr erfolgreich bei den Edinburgher Festspielen, u.a. in der englischen Erstaufführung von "Mathis der Maler" von Hindemith. Sie sang während der Hamburger Jahre auch oft im deutschen Rundfunk. 1956 wurde sie an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg verpflichtet. Bereits seit 1953 hatte sie ständig an der Staatsoper von Wien gastiert, deren Mitglied sie dann 1958 wurde. Seit 1954 trat sie Jahr für Jahr bei den Festspielen von Salzburg auf; 1957 kreierte sie in Salzburg in der Premiere von Liebermanns "Schule der Frauen" die Partie der Agnes. In Salzburg sang sie weiter am 17.8.1954 in der Uraufführung der Oper "Penelope" von Rolf Liebermann, 1956 und 1963 die Papagena in der "Zauberflöte", 1958 die Zdenka in "Arabella", 1959 die Flaminia in Haydns "Il mondo della luna", 1960-65 die Sophie im "Rosenkavalier". Sie trat bei den Salzburger Festspielen auch als Konzertsolistin auf und gab große Liederabende. 1960 bewunderte man die Sängerin an der Mailänder Scala; im Herbst 1960 erfolgte dann ihr Debüt an der Metropolitan Oper New York als Zdenka in "Arabella". Sie trat an der Metropolitan Oper in sechs Spielzeiten auf und sang in deren New Yorker Haus sieben Partien in 47 Vorstellungen, darunter die Susanna in "Figaros Hochzeit", die Sophie im "Rosenkavalier", die Adele in der "Fledermaus" und den Pagen Oscar in Verdis "Ballo in maschera". 1959-60 wirkte sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Sophie im "Rosenkavalier" mit. Gastspiele führten sie in die Musikmetropolen in aller Welt; in Europa, in Nord- und Südamerika feierte man sie bei ihren großen Konzert-Tourneen. Sehr erfolgreich war die Künstlerin aber auch in musikalischen Filmen, so in dem englischen Operettenfilm "Fledermaus 1955". Am 26.5.1967 sang sie in Zürich in der Uraufführung der Oper "Madame Bovary" von H.Sutermeister die Titelrolle. 1970 unternahm sie eine triumphale Tournee durch Rußland. Große Erfolge im deutschen Fernsehen, wo sie seit Anfang der siebziger Jahre eigene Sendereihen ("Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre") produzierte. Große Verdienste erwarb sie sich durch ihren Einsatz für junge Sänger, die sie in ihren Fernsehsendungen vorstellte. Sie nahm ihren Wohnsitz auf Schloß Salenstein im Schweizer Kanton Thurgau. Seit 1954 verheiratet mit dem Journalisten Gerd W.Dieberich, der zugleich ihr Manager war.Eine der liebenswürdigsten Erscheinungen unter den Sopranistinnen ihrer Zeit; sowohl im Koloraturgesang als auch im Vortrag lyrischer Rollen ausgezeichnet. Auf der Bühne wegen der aparten Eleganz ihrer Erscheinung und der Intelligenz ihrer Darstellungskunst bewundert. Ihre Selbstbiographie erschien unter dem Titel "Melodie meines Lebens" (1972).Ihre zahlreichen Schallplatten erschienen auf Columbia ("Figaros Hochzeit"), HMV-Electrola ("Fledermaus", "Vogelhändler", "Der betrogene Kadi" und "Orpheus" von Gluck, "Martha", "Hänsel und Gretel", "Undine" und "Der Wildschütz" von Lortzing, Ilia in "Idomeneo", Susanna in "Figaros Hochzeit", Konstanze in der "Entführung aus dem Serail" und Pamina in der "Zauberflöte"), Eterna ("La Traviata"), DGG (u.a. "Arabella"), Eurodisc und RCA ("Fledermaus"), Orfeo ("Penelope" von Liebermann, Salzburg 1954). Auf EMI erschienen zwei Sammlungen mit Arien und Liedern. Zahlreiche Mitschnitte von Rundfunk- und Fernnsehaufnahmen. |
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