| Hüsch Gerhard | baritono |
Er begann 1920 eine Karriere als Schauspieler am Schauspielhaus von Hannover, ließ dann aber seine Stimme bei Hans Emge in Hannover ausbilden. 1923 debütierte er am Stadttheater von Osnabrück als Graf Liebenau im "Waffenschmied" von Lortzing. Es folgten Engagements am Stadttheater von Bremen (1924-27) und am Opernhaus von Köln (1927-30). 1930 wurde er Mitglied der Städtischen Oper Berlin (Deutsches Opernhaus), an der er bis 1935 sang; 1937 wurde er an die Berliner Staatsoper berufen, zu deren Ensemble er bis 1944 gehörte. Er sang dort u.a. 1940 in der Uraufführung der Oper "Andreas Wolfius" von Fried Walter. Er gastierte an vielen großen Operntheatern, darunter an der Mailänder Scala, an der Londoner Covent Garden Oper (seit 1930, vor allem als Papageno), im Haag (1931 als Guglielmo in "Così fan tutte"), an den Staatsopern von Wien, Hamburg, Dresden und München. Auch bei den Festspielen von Bayreuth trat er 1930-31 als Wolfram im "Tannhäuser" auf. 1930 gastierte er in Amsterdam und London unter Bruno Walter in der "Fledermaus" von J.Strauß. Berühmt wurde er jedoch vor allem als Lied-Interpret. 1932 gab er in Berlin seinen ersten Liederabend, und bald galt er als einer der bedeutendsten Liedersänger seiner Zeit. Er widmete sich besonders dem Liedschaffen des finnischen Komponisten Yrjö Kilpinen, gestaltete aber auch das klassische und zeitgenössische (R. Strauss, H.Pfitzner, Paul Graener) Liedrepertoire mit höchster Meisterschaft. Er gab seine Liederabende in den Musikzentren in Deutschland, England und Holland, überall mit großem Erfolg. Im Konzertsaal auch in den großen Werken aus den Bereichen des Oratoriums und der geistlichen Musik bewundert, namentlich als Christus in der Matthäuspassion von J.S. Bach. Konzert-Tourneen führten ihn bis nach Japan. 1937 erhielt er eine Professur an der Münchner Akademie der Tonkunst; er hielt Meisterkurse für Lied-Interpretation in der Schweiz, in England und in Finnland ab. Zeitweilig lebte er in England, später in der Umgebung von Regensburg.Die Wärme und das persönliche Timbre seines Baritons erreichten im lyrischen Opernrepertoire, aber vor allem im Lied-Vortrag, höchste künstlerische Eindringlichkeit.Schallplatten auf Odeon-Parlophon (1930-33, hauptsächlich Musik aus Opern, darunter Duette mit Emmy Bettendorf und Herbert Ernst Groh) und HMV (Liederzyklen "Schöne Müllerin" und "Winterreise" von Schubert, "Dichterliebe von Robert Schumann, Hugo Wolf-Lieder, Lieder von Kilpinen und Lieder vieler anderer Meister, Matthäuspassion von J.S. Bach, vollständige "Zauberflöte"), Columbia (Duett aus den "Lustigen Weibern von Windsor" mit Eugen Fuchs) |
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