| Holm Richard | tenore |
Studium an der Stuttgarter Musikhochschule und bei Rudolf Ritter. Bis 1937 lebte er in Stuttgart als Konzertsänger und trat am Stuttgarter Rundfunk auf. Er debütierte 1937 am Stadttheater von Kiel, sang 1942-45 am Opernhaus von Nürnberg und kam über die Hamburger Staatsoper, an der er nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1948 engagiert war, 1948 an die Bayerische Staatsoper in München. Hier wie auch bei Gastspielen an den führenden Theatern in aller Welt erlangte er vor allem als Mozart-Sänger hohes Ansehen. Am 11.8.1957 sang er in der Münchner Uraufführung von Hindemiths "Harmonie der Welt" den Wallenstein, am 27.11.1963 in der Uraufführung der Oper Die Verlobung in San Domingo von Werner Egk, am 9.7.1978 in der von Aribert Reimanns Oper "Lear". Am Opernhaus von Frankfurt a.M. wirkte er in der Uraufführung der Oper "Alkestiade" von Louise Talma (1.9.1962) mit. Er gastierte an der Mailänder Scala, an der Staatsoper von Wien und in Nordamerika, wo er während zwei Spielzeiten an der Metropolitan Oper New York (1952-53) auftrat und namentlich als David in den "Meistersingern" beeindruckte. 1953 (Debüt ebenfalls als David), 1958-60 und 1964-66 an der Covent Garden Oper London zu Gast. Hier sang er neben dem David in den "Meistersingern" den Loge im Nibelungenring und 1953, zusammen mit dem Münchner Ensemble, in der englischen Premiere des "Capriccio" von R.Strauss. Weitere große Partien des Sängers waren der Titelheld im "Xerxes" von Händel, der Titus in "La clemenza di Tito" und der Tamino in der "Zauberflöte", den er in den denkwürdigen Aufführungen an der Komischen Oper Berlin unter der Regie von Walter Felsenstein sang. Sehr erfolgreich gestaltete sich sein Auftreten bei den Festspielen von Salzburg; hier sang er 1949 den Jacquino im "Fidelio" und den Annio in "La clemenza di Tito", 1951 den Idamante in "Idomeneo", 1952 den Tamino in der "Zauberflöte" und wirkte dort 1950 in der Uraufführung der Oper "Romeo und Julia" von Boris Blacher als Romeo mit. Beim Glyndebourne Festival hörte man ihn 1950 als Belmonte. Auch als Konzertsänger bekannt geworden. Aus seinem Repertoire für die Bühne seien noch der Rodolfo in "La Bohème", der Cassio in Verdis "Othello", der Robespierre in "Dantons Tod" von G. von Einem und der Aschenbach in Benjamin Brittens "Death in Venice" (München 1975) genannt. Er wirkte als angesehener Pädagoge an der Münchner Musikhochschule.Seine Aufnahmen erschienen auf DGG (u.a. "Die Schöpfung", "Catulli Carmina", "Die Meistersinger", Mozart-Requiem, "Freischütz", "Bastien und Bastienne"), Decca ("Zauberflöte"), Melodram ("Ägyptische Helena" und "Capriccio" von R.Strauss), PLA "Der Friedenstag" von R.Strauss). |
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