| Neidlinger Gustav | basso
[ 1910 - 1991 ]
|
Er wurde am Konservatorium von Frankfurt a.M. durch Otto Rottsieper ausgebildet. Er debütierte 1931 am Stadttheater von Mainz, dem er bis 1934 angehörte. 1934-35 war er am Stadttheater von Plauen (Sachsen) engagiert, 1935-50 an der Staatsoper von Hamburg, an der er 1937 in der Uraufführung der Oper "Schwarzer Peter" von Norbert Schultze mitwirkte. Seit 1950 war er Mitglied der Staatsoper Stuttgart, wo er sehr beliebt war und zu deren Ehrenmitglied er 1977 ernannt wurde. Dort sang er 1951 in der deutschen Erstaufführung von Strawinskys "The Rake's Progress". Seit 1956 auch Mitglied der Staatsoper Wien, an der er bereits 1941 erstmals als Gast aufgetreten war. In den Jahren 1953-67 gastierte er wiederholt an der Grand Opéra Paris. 1955 trat er mit dem Stuttgarter Ensemble an der Londoner Covent Garden Oper auf, an der er dann 1963 als Telramund und 1965 als Alberich gastierte. 1958 hörte man ihn beim Edinburgh Festival als Lysiart in "Euryanthe" von Weber und als Kurwenal im "Tristan". Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1952-57 und 1965-73 den Alberich im Nibelungenring, 1952-53, 1957, 1963-64 und 1970 den Kurwenal im "Tristan", 1952 den Nachtwächter, 1956-57, 1960 und 1968 den Hans Sachs und 1963-64 den Kothner in den "Meistersingern", 1954-55 und 1960-66 den Klingsor im "Parsifal" und 1960 den Telramund im "Lohengrin". 1973 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen, sang dort aber nur den Alberich in vier Vorstellungen. Ein Höhepunkt im umfangreichen Bühnenrepertoire des Sängers war auch der Pizarro im "Fidelio"; von seinen vielen Opernpartien seien noch der Amfortas im "Parsifal", der Faninal im "Rosenkavalier", der Barak in der "Fraui ohne Schatten" von R.Strauss und der Kaspar in der "Zaubergeige" von W.Egk genannt. Dazu war er ein hoch angesehener Konzert- und Oratoriensänger. 1985 wurde er mit der Gutenberg-Plakette der Stadt Mainz ausgezeichnet.Seine Stimme wurde durch ihre imposante Tofülle ebenso ausgezeichnet wie durch eine kraftvolle Dramatik des Vortrags, die ihn zum großen Wagner-Interpreten werden ließ. doch hatte er auch große Erfolge im Buffo-Fach.Sehr viele Schallplatten: Nixa ("Bastien und Bastienne" von Mozart), DGG ("Zar und Zimmernmann", "Fidelio"), HMV ("Meistersinger"), Decca ("Rheingold", "Siegfried"), Columbia ("Die Kluge" von Carl Orff), Philips (Alberich in vollständigem Ring-Zyklus), Eurodisc ("Macht des Schicksals" von Verdi als Fra Melitone, 1952). Viele Neu-Ausgaben auf Bellaphon ("Elektra" aus der Hamburger Saatsoper von 1943), Melodram ("Rheingold" und "Götterdämmerung", Bayreuth 1952; "Lohengrin", Bayreuth 1960; Stephan in "Hans Heiling" von Marschner), Bruno Walter Society/Foyer (Alberich in vollständigem Nibelungenring, Bayreuth 1953), Preiser (Bartolo in "Figaros Hochzeit, Salzburg 1942). Auch Aufnahmen auf Vox, Westminster und Elite. |
|
|
|