| Rünger Gertrude | soprano |
Ausbildung durch Hertha Dehmlow in Berlin. Sie sang zuerst als Choristin an den Theatern von Stralsund 1922-23) und Erfurt (1923-24), wo sie bereits ihre ersten Solopartien übernahm. 1924-26 war sie als Solistin am Theater von Gera (Thüringen) engagiert, 1926-28 am Stadttheater von Magdeburg, 1928-29 am Opernhaus von Köln, 1929-30 am Stadttheater von Nürnberg. 1930-35 war sie Mitglied der Staatsoper Wien, zugleich auch seit 1934 der Staatsoper Berlin, der sie bis 1948 angehörte. Seit 1938 trat sie wieder hauptsächlich an der Wiener Staatsoper auf, an der sie letztmalig 1943 als Klytämnestra zu hören war. Hatte sie zu Beginn ihrer Karriere Alt-Partien gesungen, so wandelte ihre Stimme sich später zum hochdramatischen Sopran. Sie behielt jedoch weite Teile ihres Alt-Repertoires bei. Sehr große Erfolge hatte sie bei den Salzburger Festspielen, wo sie 1932-33 die Amme in der "Frau ohne Schatten", 1934 die Klytämnestra in "Elektra" von R.Strauss, 1930-34 die Annina im "Rosenkavalier", 1933-34 die Brangäne im "Tristan", 1930-34 die Marcellina in "Figaros Hochzeit", 1934 die Dorabella in "Così fan tutte", 1933 die alles wissende Muschel in der "Ägyptischen Helena" von R.Strauss und 1938 die Leonore im "Fidelio" sang. 1939 trat sie bei den Salzburger Festspielen in einem Wagner-Konzert auf. 1934 gastierte sie in Amsterdam und im Haag als Venus im "Tannhäuser". Sie war auch an der Covent Garden Oper London, an der Mailänder Scala und an den Staatsopern von Dresden und München zu Gast. An der Covent Garden Oper sang sie 1934 in der englischen Erstaufführung von "Schwanda der Dudelsackpfeifer" von Weinberger. An der Grand Opéra Paris gestaltete sie 1933 die Venus im "Tannhäuser", 1934 die Brangäne im "Tristan". Sie gastierte weiter am Teatro San Carlo Neapel (1942), an den Opernhäusern von Rom (1938), Bukarest (1937), Antwerpen (1937-38) und Budapest und 1938 beim Maggio musicale Florenz Sie wirkte in den deutschen Erstaufführungen der Opern "I Cavalieri di Ekebù" von Zandonai (Nürnberg, 1930) und "La Fiamma" von O.Respighi (Berlin, 1936) mit. In der Spielzeit1936-37 war sie an der Metropolitan Oper New York engagiert. Auch als Konzertsängerin angesehen; so sang sie 1934 in Wien das Alt-Solo im Verdi-Requiem unter Toscanini. Später Gesanglehrerin in Berlin. An ihrer Stimme bewunderte man die üppige Fülle der Tongebung und die mitreißende Dramatik ihres Vortrages, vor allem im Wagner-Gesang (Brünnhilde, Venus, Isolde, Brangäne). Zu ihren Glanzrollen zählten weiter die Titelheldin wie die Klytämnestra in der Richard-Strauss-Oper "Elektra" und die Leonore im "Fidelio".Sehr wenige offizielle Schallplattenaufnahmen auf DGG. Es wurden jedoch viele Mitschnitte von Rundfunkaufnahmen auf BASF-Acanta (Dryade in "Ariadne auf Naxos" von R.Strauss), Preiser (Brünnhilde in der "Walküre", Aufnahme des Senders Königsberg von 1938) und anderen Marken veröffentlicht; Archivaufnahmen aus der Wiener Staatsoper auf Koch/Schwann (Ausschnitte aus dortigen Auführungen der dreißiger und vierziger Jahre, in denen sie u.a. als Amneris, als Venus, als Kundry, als Elektra, als Amme in der "Frau ohne Schatten", als Eboli in Verdis "Don Carlos", als Ortrud und als Brünnhilde zu hören ist). |
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