| Capecchi Renato | baritono
[ 1923 - 1998 ]
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Er studierte Violinspiel und war dann im Zweiten Weltkrieg Soldat. Nach Kriegsende Gesangstudium bei Ubaldo Carrozzi in Mailand. 1948 Debüt in einem Konzert des italienischen Rundfunks. 1949 Bühnendebüt am Teatro Municipale von Reggio Emilia als Amonasro in 'Aida'. Bereits 1950 trat er an der Mailänder Scala in der Uraufführung der Oper 'L'Allegra Brigata' von Gian Francesco Malipiero auf. 1951 kam er an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle Germont-père in 'La Traviata'), der er bis 1954 angehörte. 1975 erschien er nochmals an diesem Haus, an dem er dann bis 1985 insgesamt in 15 Rollen und in 165 Vorstellungen auftrat. Große Erfolge außerdem bei den Festspielen von Aix-en-Provence (als Don Giovanni) und beim Maggio musicale Florenz; Gastspiele an der Wiener Staatsoper, in Chicago, San Francisco, Südamerika und an den führenden italienischen Bühnen. In aller Welt wurde der Künstler gefeiert: 1962 und 1973 an der Covent Garden Oper London, weiter beim Edinburgh Festival und bei den Festspielen auf Schloß Drottningholm, am Bolschoj Theater Moskau, an der Pariser Opéra, in Bordeaux, Straßburg, Lyon, Brüssel und Monte Carlo, an den Staatsopern von Berlin, München und Stuttgart, in Amsterdam, Montreal und Tel Aviv. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1961-62 den Arbace in Mozarts 'Idomeneo', 1962 trat er dort in einem Mozart-Konzert auf. Bei den Festspielen in der Arena von Verona war er 1953-54, 1956, 1958-60, 1967, 1969 und 1983 anzutreffen. In Glyndebourne gestaltete er 1977 und 1980 die Titelpartie in Verdis 'Falstaff', beim Holland Festival 1970 sang er in 'La fedeltà premiata' von J.Haydn. Er wirkte in mehreren Uraufführungen von zeitgenössischen Opern mit: 1949 beim Opernfestival von Venedig in 'Billy Budd' von Giorgio Ghedini, 1954 am Teatro della Novità Bergamo in 'I Festini' von Gian Francesco Malipiero, 1959 an der Oper von Monte Carlo in 'La riva delle Sirti' von L.Chailly, 1961 am Teatro Comunale Florenz in 'Il Mercante di Venezia' von M.Castelnuovo-Tedesco, 1955 an der Scala in 'Il Giudizio Universale' von Tosatti, 1957 an der Piccola Scala in 'La donna è mobile' von Riccardo Malipiero, 1957 ebendaselbst in 'Domanda di matrimonio' von Chailly, 1950 in 'Un curioso accidente' von Jacopo Napoli. 1976 inszenierte er mit Nachwuchs-Sängern in Wien-Schönbrunn Paisiellos 'Barbiere di Siviglia'. Im Ablauf seiner über dreißigjährigen Karriere hat er rund 200 verschiedene Partien auf der Bühne gesungen, darunter auch viele Partien in Opern zeitgenössischer Komponisten. Seine Karriere dauerte sehr lange; 1989 sang er in Genua den Dulcamara in 'Elisir d'amore', 1990 den Geronte in Puccinis 'Manon Lescaut'. 1991 gastierte er in Houston/Texas als Alfonso in 'Così fan tutte' und als Bartolo in 'Nozze di Figaro', den er auch 1991 bei den Festspielen von Aix-en-Provence sang. 1996 hörte man ihn bei der Canadian Opera Toronto als Gianni Schicchi von Puccini. Sehr viele Schallplatten, u.a. auf Decca ('Elisir d'amore', 'La forza del destino', 'I Puritani'), Vox ('Signor Bruschino' von Rossini), Philips ('Rigoletto', 'Don Pasquale', 'Gianni Schicchi'), Cetra ('Un giorno di Regno' von Verdi, 'Il Campanello di Notte' von Donizetti, 'L'Amore dei tre Re' von Montemezzi), Columbia, DGG ('Figaros Hochzeit', 'Barbier von Sevilla', 'La Cenerentola' von Rossini), HMV ('La Bohème', 1980, Mesner in 'Tosca', 1981), Melodram (Meistersinger in Italienisch von 1962 als Beckmesser), Voce ('Viva la Mamma' von Donizetti). |
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