| Schmedes Erik | tenore |
Sein Bruder Hakon Schmedes wurde später ein bekannter Geiger, ein weiterer Bruder, Paul Schmedes (1869-1930), wurde ein erfolgreicher Konzert-Tenor. Erik Schmedes studierte zuerst in Kopenhagen Klavierspiel und kam 1888 zu weiteren Studien nach Berlin. Auf Anregung von Pauline Viardot-Garcia ging er dann zum Gesangstudium über. Ausbildung durch Nikolaus Rothmühl in Berlin und durch Johannes Ress in Wien sowie durch Mariano Padilla y Ramos in Paris. Debüt als Bariton 1891 am Hoftheater Wiesbaden in den Rollen des Valentin im "Faust" von Gounod und des Heerrufers im "Lohengrin". Er sang seit 1893 am Stadttheater von Nürnberg, wo er bis 1896 blieb. Der Direktor der Hamburger Oper, Bernhard Pollini, entdeckte dann jedoch seine Tenor-Stimme, und nach erneutem Studium bei August Iffert in Dresden war er 1896-97 an der Dresdner Hofoper als Heldentenor tätig. 1898 wurde er an die Hofoper von Wien berufen (Debüt als Siegfried in der gleichnamigen Wagner-Oper), und hier fand er seine eigentliche künstlerische Heimat. Länger als 25 Jahre war er der erklärte Liebling des Wiener Opernpublikums. 1908 gestaltete er in der Wiener Erstaufführung von d'Alberts "Tiefland" den Pedro, 1919 sang er die Titelpartie in der Premiere von Pfitzners "Palestrina", 1914 bereits die Titelrolle in der Premiere des "Parsifal", 1910 wirkte er dort iun der Uraufführung der Oper "Der Musikant" von Julius Bittner mit. Berühmt wurde er durch seine Wagner-Partien, aber auch als Florestan im "Fidelio" und als Titelheld in Pfitzners "Palestrina". 1899, 1901-02 und nochmals 1906 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth mit, wo man ihn namentlich als Siegfried im Ring-Zyklus, aber auch als Parsifal feierte. In der Spielzeit 1908-09 sang er an der Metropolitan Oper New York (Antrittspartie: Siegmund in der "Walküre"). 1908 übernahm er dort den Pedro in der amerikanischen Erstaufführung der Oper "Tiefland" von E. d'Albert. Er gastierte weiter an der Grand Opéra Paris, an den Hofopern von Berlin und München, an der Oper von Frankfurt a.M. und am Opernhaus von Prag. 1924 nahm er von der Bühne Abschied, als er an der Wiener Staatsoper den Matthias im "Evangelimann" von Kienzl sang und war dann Pädagoge in Wien. Eine seiner Schülerinnen war die große Sopranistin Maria Müller. -- Seine Tochter Dagmar Schmedes (*15.3.1900 Wien) war eine bekannte Sopranistin. Sie debütierte 1919 mit ihrem Vater zusammen in einem Konzert in Wien. Später sang sie an der Wiener Volksoper, 1924 bei den Festspielen von Bayreuth, auch in Paris, Wien, Mailand (1950) und Amsterdam. Ihre Schallplatten erschienen bei Columbia sowie auf Discocorp und auf HMV (hier eine der Walküren in der "Walküre").Schallplatten: Berliner Records (Wien, 1900), G&T (Wien, 1903-07), Lyrophon (Wien, 1904), Zonophone, HMV, Favorite (Wien, 1905 und 1911), Pathé. |
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