| Kaschmann Giuseppe | baritono |
Er studierte zuerst Rechtswissenschaften an der Universität von Padua, dann Gesangstudium bei Alberto Giovanni in Udine. Er debütierte 1869 am Opernhaus von Zagreb (Agram) und sang im folgenden Jahr dort bei der Einweihung des neuen Hauses die Titelpartie in der Oper "Mislav" von Ivan Zajc. 1876 trat er am Teatro Regio Turin als Alfonso in Donizettis "La Favorita" auf. 1879-82 hatte er große Erfolge bei Gastspielen in Spanien und Portugal, vor allem am Teatro Real in Madrid und am Teatro San Carlos Lissabon. In Italien feierte man ihn seit 1878 an der Mailänder Scala (wo er 1879 in der Uraufführung der Oper "Maria Tudor" von Carlos Gomes mitwirkte), am Teatro Costanzi in Rom und an vielen anderen großen Theatern. 1883 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen und sang in deren Eröffnungssaison (zugleich als seine Antrittsrolle an diesem Haus) den Enrico in "Lucia di Lammermoor", blieb aber zunächst nur während dieser Saison dort im Engagement. Er gastierte sehr erfolgreich an der Covent Garden Oper London, an der Hofoper von St. Petersburg, an den Opern von Warschau, Monte Carlo und Kairo, am Teatro Colón von Buenos Aires und an der Oper von Rio de Janeiro. Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1892 und 1894 den Wolfram im "Tannhäuser" und den Amfortas im "Parsifal". Am 6.10.1892 wirkte er am Teatro Carlo Felice Genua in der Uraufführung der Oper "Cristoforo Colombo" von Alberto Franchetti in der Titelpartie mit. (Diese Oper wurde von der Stadt Genua zur 400-Jahrfeier der Entdeckung Amerikas durch ihren großen Sohn Columbus in Auftrag gegeben). In der Saison 1895-96 sang er dann nochmals an der Metropolitan Oper New York. Insgesamt ist er an diesem Haus während zwei Spielzeiten in zwölf verschiedenen Partien und in 43 Vorstellungen aufgetreten, darunter als Don Giovanni, als Valentin im "Faust" von Gounod und als Kurwenal im "Tristan". Mit zunehmendem Alter verlegte er sich auf das Buffo-Fach und hatte im Alter von nahezu 70 Jahren große Erfolge als Don Pasquale von Donizetti und als Bartolo im "Barbier von Sevilla". 1922 verabschiedete er sich am Teatro Quirino in Rom in Cimarosas Oper "Astuzie femminili" von der Bühne. Damals lebte er bereits seit geraumer Zeit in Rom, wo er als Pädagoge arbeitete und u.a. der Lehrer des Bassisten Salvatore Baccaloni war.Baritonstimme von großer Tonfülle und müheloser Beweglichkeit, im klassischen wie im Wagner-Repertoire, später vor allem im Buffo-Fach geschätztEinige sehr seltene Schallplattenaufnahmen auf G&T (Mailand, 1903), unveröffentlichte Titel auf Edison Diamond. |
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