| Demuth Leopold | baritono |
Eigentlich Leopold Pokorny. Seine Stimme wurde während seiner Militärdienstzeit entdeckt. Studium bei Joseph Gänsbacher in Wien. Er debütierte 1889 am Stadttheater von Halle (Saale) als Titelheld in 'Hans Heiling' von Marschner. 1891-96 sang er am Opernhaus von Leipzig, 1896-98 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg. 1898 wurde er an die Wiener Hofoper verpflichtet, wo seine Karriere den Höhepunkt erreichte. Am 2.1.1908 sang er dort in der Uraufführung der Oper 'Ein Wintermärchen' von Goldmark. Im gleichen Jahr übernahm er in der Wiener Premiere von d'Alberts 'Tiefland' die Partie des Sebastiano. Bereits 1904 wirkte er an der Wiener Hofoper in einer denkwürdigen Aufführung von Glucks 'Iphigenie in Aulis' mit. Er gastierte an verschiedenen deutschen und österreichischen Theatern. So trat er bei den Wagner-Festspielen von München (1903 und 1905), an der Berliner Hofoper (1897), an den Opernhäusern von Frankfurt a.M., Köln, Leipzig und Breslau und am Deutschen Theater Prag (1907) gastweise auf. 1899 sang er bei den Festspielen von Bayreuth den Hans Sachs in den 'Meistersingern' und den Gunther in der 'Götterdämmerung'. Zu seinen weiteren Bühnenpartien zählten der Kunrad in 'Feuersnot' von Richard Strauss, die Titelrolle in 'Der polnische Jude' von Karel Weis, der Rigoletto, der Tonio im 'Bajazzo', der Valentin im 'Faust' von Gounod, der Herr Fluth in den 'Lustigen Weibern von Windsor' von Nicolai, der Wotan wie der Wanderer im Nibelungenring, der Telramund im 'Lohengrin', der Wolfram im 'Tannhäuser', der Fliegende Holländer, der Jochanaan in 'Salome' von R.Strauss, der Renato in Verdis 'Maskenball', der Falstaff in der gleichnamigen Verdi-Oper, der Kühleborn in Lortzings 'Undine', der Johannes im 'Evangelimann' von W.Kienzl, der Tio Lucas im 'Corregidor' von Hugo Wolf und der König Salomon in der 'Königin von Saba' von Goldmaark. -- Er war mit der Schauspielerin Eugenie Lenau verheiratet, die zeitweilig am Deutschen Theater in Berlin engagiert war.\n Eine der schönsten Baritonstimmen seiner Zeit, sowohl im Wagner- als auch im Mozart-Repertoire durch die Ausgewogenheit des Vortrages und durch ihr Stilgefühl ausgezeichnet.\n Von seiner Stimme existieren zahlreiche Schallplatten, die älteren erschienen bereits 1900 auf Berliner Records (in Wien aufgenommen), dann auf G&T (1902), spätere auch auf HMV.\n |
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