| Böhme Kurt | basso
[ 1908 - 1989 ]
|
Ausbildung am Dresdner Konservatorium bei Adolf Kluge. Nach seinem Debüt am Stadttheater von Bautzen 1930 (als Eremit im 'Freischütz') war er 1930-49 an der Dresdner Staatsoper engagiert (Antrittspartie: Fafner im 'Rheingold'). In Dresden sang er am 1.7.1933 den Dominik in der Uraufführung der Oper 'Arabella' von R.Strauss, am 24.6.1935 in der einer weiteren Richard Strauss-Oper 'Die schweigsame Frau', bereits 1932 den Vanuzzi in der Uraufführung der (nachgelassenen und durch Leo Blech vollendeten) Oper 'Mister Wu' von E. d'Albert, 1933 in der der Oper 'Münchhausen' von Mark Lothar, 1935 in 'Der Günstling' von R.Wagner-Régeny, 1937 in 'Massimilla Doni' von Othmar Schoeck, 1940 und 1942 in den Uraufführungen der Opern 'Romeo und Julia' und 'Die Zauberinsel' von Sutermeister, 1944 in 'Die Hochzeit des Jobs' von Joseph Haas. Seit 1950 Mitglied der Staatsoper München, seit 1955 zugleich bis 1966 der Wiener Staatsoper verbunden. Große Erfolge 1941-59 bei den Salzburger Festspielen, zumal als Ochs im 'Rosenkavalier', als Osmin in der 'Entführung aus dem Serail', als Sarastro in der 'Zauberflöte' und als Bartolo in 'Figaros Hochzeit'. Er wirkte in Salzburg auch in Uraufführungen moderner Opern mit (17.8.1954 'Penelope' von Liebermann, 17.8.1955 'Irische Legende' von Egk, 17.8.1957 'Die Schule der Frauen' von Liebermann), 1950 sang er dort in der Premiere von 'The Rape of Lucretia' von Benjamin Britten. 1936 als Commendatore im 'Don Giovanni'und 1956-70 u.a. als Hunding und Hagen im Ring-Zyklus wie als Ochs im 'Rosenkavalier' an der Covent Garden Oper London zu Gast. In München nahm er an der Uraufführung der Oper 'Das Spiel von Liebe und Tod' von Ján Cikker teil (1.8.1969). 1952 und 1963-64 sang er in Bayreuth den Pogner in den 'Meistersingern', 1952, 1963 und 1966 den Titurel im'Parsifal', 1952 und 1964-67 den Fafner im Nibelungenring. Gastspiele an der Mailänder Scala und 1954-57 an der New Yorker Metropolitan Oper (Debüt als Pogner), wo er seine Wagner-Partien vortrug. Er gastierte 1952, 1953 und 1961 am Teatro Colón Buenos Aires, 1960 an der Oper von San Francisco, 1960 (als Ochs) und 1967 am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1951 (als Fafner) und 1966 (als Ochs) an der Grand Opéra Paris, 1954 (als Ochs) und 1961 an der Oper von Monte Caro, 1964 am Teatro San Carlos Lissabon (wiederum als Ochs, dann 1965 als Kezal in der 'Verkauften Braut', 1966 als Tommaso in 'Tiefland' und als Ochs), 1970 an der Staatsoper von Wien (als Waldner in 'Arabella'), 1967 am Opernhaus von Straßburg (als Ochs) und im gleichen Jahr am Opernhaus von Zürich (abermals als Ochs), an der Oper von Rom (1951 als Rocco im 'Fidelio'), am Teatro San Carlo Neapel (1964 als Pogner) und an der Nationaloper Budapest. Er unternahm eine folgreiche Tournee durch Südafrika. Nach dem plötzlichen Tod seiner Gattin gab er 1985 seine Karriere auf. Sein voluminöser, tiefer Baß wurde vor allem in den Buffo-Partien seines Stimmfachs, aber auch im Wagner-Gesang geschätzt. Er galt als bester Interpret der Partie des Ochs auf Lerchenau im 'Rosenkavalier' innerhalb seiner künstlerischen Generation (und sang diese Partie 550mal), allgemein als großer Darsteller. Sein Bühnenrepertoire besaß einen ungewöhnlichen Umfang von über hundert Partien, darunter der Sprecher wie der Sarastro in der 'Zauberflöte', der Alfonso in 'Così fan tutte', der Landgraf im 'Tannhäuser', der Marke im 'Tristan', der Sparafucile im 'Rigoletto', der Ramphis in 'Aida', der Großinquisitor in Verdis 'Don Carlos', der Colline in 'La Bohème', der Don Pasquale von Donizetti, der Crespel in 'Hoffmanns Erzählungen', der Geisterbote in der 'Frau ohne Schatten' und der La Roche im 'Capriccio' von R.Strauss, der Cuperus in der 'Zaubergeige' von W.Egk, der Kreon in Strawinskys 'Oedipus Rex' und der Timur in 'Turandot' von Puccini. Weiten Kreisen wurde er durch seine Rundfunk- und Fernsehauftritte bekannt. Seine ersten Schallplatten kamen erst nach dem Zweiten Weltkrieg heraus. |
|
|
|