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Mei-Figner Medea
soprano

Ihr eigentlicher Name war Amedea Mei Zovaide. Sie wurde ausgebildet durch Bianchi, Heinrich Panofka und Carlotta Zucchi in Florenz. Debüt mit 26 Jahren 1874 am Theater von Sinalunga bei Florenz als Azucena im "Troubadour". Sie hatte dann eine erfolgreiche Karriere an den großen italienischen Bühnen. Es folgten Gastspiele in Madrid, Barcelona, Bukarest und in Südamerika. 1887 an der Covent Garden Oper London zu Gast. 1886 lernte sie in Mailand den russischen Tenor Nicolai Figner (1857-1918) kennen, den sie 1889 heiratete. Beide sangen 1886-87 mit der Rossi Opera in Südamerika und nahmen dann ein Engagement an der Hofoper, das Marienskij Theater von St. Petersburg an. Als Antrittsrolle sang die Künstlerin dort 1887 die Valentine in den "Hugenotten" von Meyerbeer. Seitdem hatte das Sänger-Ehepaar in St. Petersburg eine triumphale Karriere; die Gesellschaft des zaristischen Rußlands überhäufte die beiden Künstler mit Ehrungen. Der Komponist Peter Tschaikowsky gehörte zu ihrem Freundeskreis und vollendete auf dem Landsitz der Künstler bei Tula seine Oper "Pique Dame". In der Uraufführung dieser Oper am 7.12.1890 in St. Petersburg sang Medea Mei-Figner die Partie der Lisa, Nikolai Figner den Hermann. Weitere Uraufführungen, in denen die gefeierte Sängerin auftrat, waren "Jolanthe" von Tschaikowsky (18.12.1892), "Doubrowsky" von Naprawnik (1895) und "Francesca da Rimini" von Naprawnik (9.12.1902), alle in St. Petersburg. 1903 trennte sich das Künstlerehepaar. 1912 verabschiedete Medea Mei-Figner sich in einer Gala-Vorstellung in St. Petersburg als Carmen von der Bühne. Im gleichen Jahr gab sie ein autobiographisches Buch "Erinnerungen" (in russischer Sprache) heraus. Bis 1916 trat sie noch gelegentlich als Carmen und als Valentine auf. Nach der russischen Revolution von 1917 geriet sie in Vergessenheit; seit 1919 lebte sie in Paris. Ende der zwanziger Jahre besuchte sie noch mehrmals Rußland, gab dort Konzerte und ließ 1930 nochmals in Leningrad sechs Titel auf HMV in elektrischer Technik aufnehmen. 1949 gab sie ein Interview mit dem dänischen Kritiker Knud Lindencrone, bei dem sie u.a. Auszüge aus "Pique Dame" sang (1975 als Schallplatte erschienen). Die Tochter der großen Sängerin, Lydia Figner-Gerard, wurde durch ihre Mutter ausgebildet und sang bei der Opéra Russe in Frankreich, bevor sie als Pädagogin in Paris lebte.Medea Mei-Figner besaß eine dunkel timbrierte, ausdrucksvolle Stimme, die sowohl Sopran- als auch Alt-Partien singen konnte.Sehr seltene Schallplatten auf G&T (St. Petersburg, 1901-02, darunter auch mehrere Duette mit Nikolai Figner); Columbia (St. Petersburg, 1903), sechs Pathé-Zylinder von 1902. Elektrische Aufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenprodktion (Melodiya) um 1930.

 

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