| Wirl Erik | tenore |
Er war der Sohn eines Arztes; er trat bereits als Knabensopran auf, ließ dann in München bei Schuegraf seine Stimme ausbilden, wobei er zunächst glaubte, Bariton zu sein, aber noch während des Studiums ins Tenorfach wechselte. Er debütierte 1906 bei den Festspielen von Bayreuth als junger Seemann im "Tristan" und als Knappe im "Parsifal". 1906-22 war er als erster lyrischer Tenor an der Oper von Frankfurt a.M. engagiert. Hier sang er 1907 in der deutschen Erstaufführung von Debussys "Pelléas et Mélisande" den Pelléas, am 18.8.1912 in der Uraufführung der Oper "Der ferne Klang" von Schreker den Chevalier, am 25.4.1918 in der von "Die Gezeichneten" vom gleichen Komponisten, am 21.1.1920 in der Uraufführung einer weiteren Oper von Franz Schreker "Der Schatzgräber" (in der Partie des Narren). Er wirkte an der Frankfurter Oper auch in der Uraufführung von "Fennimore und Gerda" von F.Delius (21.10.1919) mit, an der Berliner Kroll-Oper in der Uraufführung von "Neues vom Tage" von P.Hindemith (8.6.1929). In den zwanziger Jahren widmete er sich hauptsächlich der Operette in Berlin und Wien. So sang er zusammen mit Fritzi Massary in Berlin in "Die geschiedene Frau" von Leo Fall und kreierte 1920 Blechs "Strohwitwe". 1927-31 gehörte er dann der Berliner Kroll-Oper an, wo er sich auf das heldische Repertoire verlegte. 1926 gastierte er an der Wiener Staatsoper, 1926 auch bei den Salzburger Festspielen als Alfred in der "Fledermaus", 1931 im Haag als Herodes in "Salome". 1931 sang er gastweise am Teatro Colón von Buenos Aires, wo er sogar die Bariton-Partie des Beckmesser in den "Meistersingern" übernahm. Er wirkte dazu in einigen Tonfilmen mit, so u a. in "Zwei Herzen im Dreivierteltakt". 1928-33 war er an der Berliner Staatsoper tätig, dann gastierte er noch bis 1942 teils an Operettenbühnen, teils an der Deutschen Oper Berlin; er lebte zuletzt zurückgezogen in Oberbayern.Schallplattenaufnahmen auf Vox (Volkstümliche Lieder, um 1920), Polydor (Operettenszenen mit Fritzi Massary und Vera Schwarz), HMV-Electrola (elektrische Aufnahmen um 1930), Capriccio ("Der Lindberghflug" von K.Weill). |
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