| Nemeth Maria | soprano |
Zunächst besuchte sie eine Handelsschule in Bratislava (Preßburg), seit 1921 Gesangstudium bei Georg Anthes in Budapest. Weitere Ausbildung durch Laura Hilgermann und Géza László in Budapest, durch den berühmten Tenor Fernando de Lucia in Neapel, durch Giannina Russ in Mailand und seit 1925 durch Felicie Kaschowska in Wien. Wahrscheinlioch ist sie bereits 1920 am Teatro Dal Verme in Mailand als Marguerite im "Faust" von Gounod aufgetreten. 1923 erfolgte ihr offizielles Debüt an der Budapester Volksoper als Amelia in Verdis "Maskenball". Noch im Herbst des Jahres 1923 sang sie die gleiche Partie als Antrittsrolle an der Nationaloper von Budapest, der sie bis 1924 angehörte. 1924 wurde sie an die Staatsoper von Wien berufen, als deren Mitglied sie bis 1942 glänzende Erfolge zu verzeichnen hatte. Von Wien aus gastierte sie an der Covent Garden Oper London (1931 als Turandot von Puccini), an der Mailänder Scala (1930), in Paris und Rom, in Budapest (1934-35), an der Oper von Monte Carlo, an der Staatsoper von Dresden (1927-28), am Stadttheater von Basel (1932), in Berlin, München und Prag. Bei den Festspielen von Salzburg bewunderte man sie 1926-27 und 1929-30 als Donna Anna im "Don Giovanni". in Amsterdam gastierte sie in Konzerten unter der Leitung von Willem Mengelberg. 1931 sang sie in Wien in der Erstaufführung von Mozarts "Idomeneo" in der Bearbeitung durch Richard Strauss. Die Karriere der Künstlerin, die mit dem Handelsschullehrer Josef Grünauer (1892-1968) verheiratet war, dauerte bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Sie wurde zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper, an der sie noch bis in die Jahre nach 1945 als Gast auftrat. ernannt. 1945 verlor sie in Ungarn ihren Grundbesitz, ihr Schloß und ihre wertvolle Kostümsammlung. Sie lebte dann als Pädagogin in Wien.Dramatischer Sopran von seltener Tonfülle und -schönheit, im Vortrag durch eine besondere Musikalität ausgezeichnet. Waren dramatische Partien wie die Tosca, die Amelia im "Maskenball", die Aida, die Donna Anna im "Don Giovanni", die Sulamith in der "Königin von Saba" von Goldmark, die Leonore im "Troubadour" wie in "La forza del destino" oder die Turandot ihre eigentliche Domäne, so war sie mit Hilfe ihrer brillanten Technik auch in der Lage Koloraturpartien wie die Konstanze in der "Entführung aus dem Serail" oder die Königin der Nacht in der "Zauberflöte" zu meistern.Von Kennern sehr gesuchte Platten auf Polydor und HMV. In der Editon Koch/ Schwann kamen aus dem Archiv der Wiener Staatsoper Ausschnitte aus Opernaufführungen heraus, in denen sie als Aida, als Tosca, als Turandot von Puccini und als Senta zu hören ist. |
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