| Moffo Anna | soprano |
Ihre Familie war italienischer Abkunft, ihr Vater arbeitete als Schuhmacher. Sie studierte zunächst in Amerika Literaturgeschichte und Musik am Curtis Institute in Philadelphia und kam 1953 zum Abschluß dieser Ausbildung nach Italien. Dort Studium an der Universität von Perugia, zugleich Klavier- und Gesangsausbildung an der Accademia di Santa Cecilia in Rom. Sie hatte während ihres Studiums auch als Sportlerin Erfolge und gehörte der italienischen Damen-Hockey-Nationalmannschaft an. Ihre Gesanglehrer waren Eufemia Giannini Gregory in Philadelphia, Luigi Ricci und Mercedes Llopart in Italien. Sie debütierte 1955 bei den Festspielen von Spoleto als Norina im "Don Pasquale" und sang noch im gleichen Jahr an der Oper von Rom. 1956 sang sie bei den Festspielen von Aix-en-Provence die Zerline im "Don Giovanni". Nachdem sie dort wie auch am Teatro San Carlo von Neapel große Erfolge gehabt hatte, trat sie seit 1957 an der Mailänder Scala (Antrittsrolle: Nannetta in Verdis "Falstaff") auf. Es folgten Gastspiele an der Staatsoper von Wien, in München und Paris. 1957 sang sie bei den Festspielen von Salzburg die Nannetta im "Falstaff" von Verdi und gab dort ein Konzert. 1957 Gastspiel an der Oper von Chicago. 1959 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittsrolle: Violetta in "La Traviata"). Im New Yorker Haus der Metropolitan Oper trat sie seit 1959 in 17 Spielzeiten und in 21 Partien auf, die sie in 250 Vorstellungen sang, darunter die Lucia di Lammermoor, die Pamina in der "Zauberflöte", die Gilda, die Adina in "Elisir d'amore", die Marguerite im "Faust" von Gounod, die Juliette in "Roméo et Juliette" vom gleichen Komponisten, die Nedda im "Bajazzo", die Manon von Massenet, die Mélisande in "Pelléas et Mélisande" und die Liu in "Turandot" von Puccini. Dort wie auch an den Opernhäusern von Chicago (Debüt 1957 als Mimi in "La Bohème") und San Francisco und am Teatro Colón von Buenos Aires hatte sie immer wieder ihre Erfolge. 1962 feierte man sie an der Metropolitan Oper als Mélisande in "Pelléas et Mélisande" unter Ernest Ansermet. 1964 gastierte sie an der Londoner Covent Garden Oper als Gilda. Sie hatte auch eine sehr erfolgreiche Operetten- und Film-Karriere. Überanstrengung der Stimme führten 1974-75 zu einer Stimmkrise, doch konnte sie 1976 wieder ihre Karriere aufnehmen. In erster Ehe mit dem Regisseur Mario Lanfranchi, seit 1974 mit Robert W.Sarnoff, einem der Direktoren der RCA, verheiratet.Schön gebildete, technisch souverän beherrschte Koloraturstimme; neben ihren Erfolgen auf der Bühne auch im Konzertsaal in einem umfangreichen Repertoire aufgetreten. Auf der Bühne kam die aparte Schönheit ihrer Erscheinung nicht weniger zur Geltung als ihr temperamentvolles Spieltalent.Schallplatten: Ihre Stimme ist auf Columbia ("La Bohème" als Musetta mit Maria Callas als Mimi, "Figaros Hochzeit", "Capriccio" von R.Strauss, "Carmen" "Falstaff"), Eurodisc ("Carmen", "Lucia di Lammermoor", "Hänsel und Gretel", "Iphigenie in Aulis" von Gluck), RCA ("Madame Butterfly", "Il filosofo di campagna" von Galuppi, "La serva padrona", "Luisa Miller" von Verdi, "La Bohème", jetzt als Mimi, "La Traviata", "Amore dei tre Re" von Montemezzi, "Lucia di Lammermoor", "La Rondine" von Puccini, "Rigoletto", "Orpheus" von Gluck, "Thaïs" von Massenet) HRE (Nannetta in "Falstaff"), Pathé (Zerline im "Don Giovanni") und DGG zu hören; VAI-Video ("La Traviata"). |
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