| Andresen Ivar | basso |
Ausbildung in der Königlichen Opernschule Stockholm durch Gillis W.Bratt und durch Hjaldis Ingebjart. Nachdem er zunächst glaubte, eine Tenorstimme zu haben, wurde er noch während des Studiums zum Baß umgeschult. Später Einführung in den Wagner-Stil durch Siegfried Wagner in Bayreuth und durch Bruno Kittel in Berlin. Debüt 1919 als König in Verdis 'Aida' an der Oper von Stockholm. Hier sang er 1925 in der Uraufführung der Oper 'Bäckahästen' von Kurt Atterberg. Er blieb bis 1926 Mitglied der Stockholmer Oper. 1926-34 war er an der Staatsoper von Dresden engagiert. Hier sang er am 3.10.1930 in der Uraufführung der Oper 'Vom Fischer un syner Fru' von Othmar Schoeck die Partie des Butt. Er hatte großen Anteil an der Verdi-Renaissance, die in den zwanziger Jahren von der Dresdner Oper ausging. In Deutschland entfaltete er im übrigen eine glänzende Karriere, vor allem als Wagner-Interpret. Er wirkte 1935-36 bei den Festspielen von Zoppot mit; er war seit 1931 neben seinem Dresdner Engagement zugleich an der Städtischen Oper Berlin verpflichtet (Antrittsrolle: Daland im 'Fliegenden Holländer'). 1934 bis 1939 Mitglied der Staatsoper Berlin. Gastspiele an der Covent Garden Oper London (1928-31 als Wagnersänger, aber auch als Sarastro in der 'Zauberflöte'), am Teatro Liceo von Barcelona (1929), an den Staatsopern von Wien (1927), Hamburg und München. Er wurde 1930 an die New Yorker Metropolitan Oper berufen, wo er als Daland debütierte und bis 1932 große Erfolge erzielte. 1931 wirkte er an der Metropolitan Oper in der amerikanischen Erstaufführung von J.Weinbergers 'Schwanda der Dudelsackpfeifer' mit. Nachdem er 1927 bei den Festspielen von Bayreuth den Gurnemanz im 'Parsifal' und den Marke im 'Tristan' gesungen hatte, sang er dort bis 1936 fast alle Wagner-Heroen seines Stimmfachs: den Fasolt, den Hunding, den Pogner in den 'Meistersingern', den Landgrafen im 'Tannhäuser' wie den Titurel im 'Parsifal'. 1931 trat er gastweise an der Grand Opéra Paris auf, 1934 am Stadttheater von Zürich, 1936 beim Amsterdamer Wagner-Verein (als König Heinrich im 'Lohengrin'). Bei den Festspielen von Glyndebourne 1935 als Sarastro und als Osmin gefeiert. 1939 wirkte er in der ersten Fernsehsendung einer Oper in Deutschland als Colas in 'Bastien und Bastienne' von Mozart mit. Er starb ganz plötzlich im Alter von nur 44 Jahren in Stockholm. Er war u.a. der Lehrer des schwedischen Bassisten Sven Nilsson. Er besaß eine der schönsten Baßstimmen innerhalb seiner künstlerischen Generation, ebendo bedeutend in der Wagner-Interpretation wie in der Darstellung köstlicher Buffo-Typen (Osmin, Bartolo in 'Figaros Hochzeit', Abul Hassan im 'Barbier von Bagdad' von Cornelius). Im Konzertsaal bewunderte man ihn einmal als Solisten in Oratorien, vor allem aber als Lieder- und Balladensänger. |
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