| Barrientos Maria | soprano |
Ihre Familie lebte in bescheidenen Verhältnissen, ihr Vater war Barbier, die Mutter betrieb einen kleinen Tabakladen. Sie war ein musikalisches Wunderkind; mit sechs Jahren begann sie ihre Ausbildung am Konservatorium von Barcelona, mit zwölf erhielt sie das Diplom für Komposition, Klavier- und Violinspiel und dirigierte in diesem Alter eine von ihr komponierte Sinfonie. Mit zwölf Jahren begann sie dann das Gesangstudium bei Francisco Bonet in Barcelona. Bereits 1897 sollte sie am Teatro Liceo Barcelona den Amor im 'Orpheus' von Gluck singen, doch lehnte der Dirigent Rodolfo Ferrari das Auftreten eines Kindes an seinem Hause ab. Darauf debütierte sie 1898 am Teatro Novidades Barcelona als Ines in 'L'Africaine' von Meyerbeer. Im gleichen Jahr kam sie nach Mailand, wo sie ihr Studium fortsetzte und am Teatro Lirico als Lakmé von Delibes großes Aufsehen erregte; 1899 sang sie am Teatro Costanzi in Rom die Rosina im 'Barbier von Sevilla'. 1900 unternahm sie eine glanzvolle Deutschland-Tournee mit Auftritten in Berlin, Hamburg, Bremen, Stuttgart, München, Breslau und Leipzig. 1901 trat sie am Teatro Colón Buenos Aires auf. Sie debütierte 1903 an der Covent Garden Oper London als Rosina im 'Barbier von Sevilla', 1904 an der Mailänder Scala als Dinorah in der gleichnamigen Oper von Meyerbeer; 1905 sang sie auch dort die Rosina. 1905 unternahm sie nochmals eine Deutschland-Tournee. 1906-07 und 1911 gastierte sie mit großem Erfolg in Havanna. Nachdem sie 1907 einen argentinischen Kaufmann geheiratet hatte, unterbrach sie ihre glänzende Karriere für einige Zeit, erschien aber 1911 wieder am Teatro Colón Bueos Aires als Lucia di Lammermoor. Dort brillierte sie 1913, 1917 und 1921 in ihren großen Koloratur-Partien. 1911 und 1916 hörte man sie auch in Montevideo. 1913-16 konnte sie wegen einer Erkrankung nicht auftreten, nahm dann aber ihre glänzende Karriere wieder auf. 1916-20 gefeiertes Mitglied der Metropolitan Oper New York, an der sie als Antrittsrolle die Lucia di Lammermoor sang. Sie wurde hier vor allem als Partnerin von Enrico Caruso in Donizettis 'Elisir d'amore' bewundert. 1918 trat sie an der Metropolitan Oper in der Premiere von 'Der goldene Hahn' von Rimsky-Korssakow, 1919 in 'Crispino e la comare' von Luigi und Federico Ricci auf. Für sie nahm man die Opern 'I Puritani' und 'La Sonnambula' von Bellini wie auch 'Lakmé' von Delibes eigens ins Repertoire des Hauses auf, an dem sie bis 1920 zehn Partien in insgesamt 86 Vorstellungen gesungen hat. Zu Beginn der zwanziger Jahre trat sie in Frankreich auf und unternahm große Konzertreisen. Letztmalig sang sie 1924 an der Oper von Monte Carlo in 'Philémon et Baucis' von Gounod und in 'La Colombe' vom gleichen Komponisten (während einer Saison des berühmten Diaghilev-Balletts). 1925 gab sie in Rom nochmals ein Konzert. |
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