| Arndt-Ober Margarethe | contralto |
Gesangstudium bei Benno Stolzenberg, dann bei Arthur Arndt in Berlin, den sie 1910 heiratete. Vor ihrer Heirat sang sie unter dem Namen Grete Ober. Debüt 1906 am Stadttheater Frankfurt a.d.Oder als Azucena im 'Troubadour'. Es folgte ein kurzes Engagement in Stettin, dann wurde sie sogleich 1907 an die Berliner Hofoper, die spätere Berliner Staatsoper, berufen, deren Mitglied sie praktisch bis zum Ende ihrer Karriere geblieben ist. Zuerst wurde sie dort in kleinen Rollen eingesetzt (so als eine der Mägde in der Premiere der Richard Strauss-Oper 'Elektra'). 1908 großer Erfolg an der Hofoper Berlin als Amneris in 'Aida' mit Enrico Caruso als Partner. 1908 wirkte sie dort in der deutschen Erstaufführung von Massenets 'Thérèse' in der Titelrolle mit, 1910 in der Uraufführung der Oper 'Poia' von Arthur Nevin; 1913 war sie in der Berliner Premiere von Verdis 'Don Carlos' die Eboli. 1913-16 Mitglied der Metropolitan Oper New York. Dort debütierte sie als Ortrud im 'Lohengrin' und sang 1913 den Octavian in der 'Rosenkavalier'-Premiere, 1914 die Eglantine in Webers 'Euryanthe' unter A.Toscanini, 1916 in 'Der Widerspenstigen Zähmung' von Goetz. Sie sang an der Metropolitan Oper weiter die Marina im 'Boris Godunow', die Azucena im 'Troubadour', die Amneris in 'Aida', die Laura in 'La Gioconda' von Ponchielli, die Fricka in der 'Walküre' und die Brangäne im 'Tristan'. Beim Kriegseintritt Amerikas wurde sie 1916 dort interniert und konnte erst nach Kriegsende nach Deutschland zurückkehren. 1919 nahm sie wieder ihre Karriere an der Berliner Staatsoper auf. 1924 sang sie dort die Küsterin in der Berliner Erstaufführung von Janác|veks 'Jenufa'. Sie wirkte hier jetzt auch in den Uraufführungen der Operette 'Die große Sünderin' von E.Künnecke (31.12.1935) und der Opern 'Der singende Teufel' von Franz Schreker (10.12.1928) und 'Peer Gynt' von W.Egk (24.11.1938) mit. Sie absolvierte Gastspiele in Spanien, Holland und Norwegen sowie an den großen deutschen Operntheatern. 1922-42 erschien sie fast alljährlich bei den Festspielen von Zoppot. Noch im Zweiten Weltkrieg gab sie Konzerte vor deutschen Soldaten, bei denen sie so anspruchsvolle Stücke wie die Arie des Adriano aus 'Rienzi' vortrug. Bis zum Jahre 1945 ist sie an der Berliner Staatsoper aufgetreten. Gegen Ende ihrer Karriere sang sie mit Vorliebe Rollen aus dem Spiel-Fach. Sie lebte dann in Bad Sachsa im Harz. Ausdrucksreiche, warm timbrierte Altstimme, die ein sehr umfassendes Repertoire bewältigte. Von ihr existieren sehr viele Schallplatten, hauptsächlich akustische Aufnahmen auf HMV, Odeon, Parlophon, Pathé und aus den USA auf Victor (als Margarethe Ober); elektrisch nur eine Platte auf HMV (1928), das Meistersinger-Quintett auf DGG (Zoppot, 1942) und auf Urania eine vollständige Aufnahme von 'Hänsel und Gretel' (1944?). Auf ANNA-Records erschien ein Mitschnitt einer Aufführung der Johann Strauß-Operette 'Eine Nacht in Venedig' von 1938. |
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