| Corelli Franco | tenore
[ 1921 - 2003 ]
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Ursprünglich wollte er Schiffsbauingenieur werden. Er schlug nach anfänglichem Musikstudium an den Konservatorien von Pesaro und Mailand die Beamtenlaufbahn ein. 1950 gewann er einen Gesangwettbewerb in Florenz und debütierte 1951 in Spoleto als José in 'Carmen'. Im gleichen Jahr 1951 trat er an der Oper von Rom als Manrico im 'Troubadour', zusammen mit der berühmten Sopranistin Maria Caniglia, auf. In den ersten zwei Jahren seiner Kariere sang er hauptsächlich an italienischen Provinzbühnen und am Rundfunk, kam dann aber 1954 an die Mailänder Scala (Antrittsrolle: Licinio in 'La Vestale' von Spontini). Nun schnelle und glanzvolle Karriere an den großen italienischen Bühnen, beim Maggio musicale Florenz und 1955-61 alljährlich bei den Festspielen von Verona. 1955 zu Gast am Teatro San Carlos Lissabon. 1958 hatte er bei dem Schlußkonzert der Brüsseler Weltausstellung einen aufsehenerregenden Erfolg. Es schlossen sich Gastspiele an der Wiener Staatsoper (Debüt 1957 als Radames in 'Aida', bis 1970 oft dort aufgetreten), an der Covent Garden Oper London (Debüt 1957 als Cavaradossi in 'Tosca'), an der Grand Opéra von Paris, in Chicago und San Francisco an. 1958 sang er in einer allseitig bewunderten Neu-Inszenierung von Bellinis 'Il Pirata' an der Scala den Gualterio zusammen mit Maria Callas, mit der gleichen Künstlerin 1954 den Licinio in 'La Vestale' von Spontini, 1960 den Titelhelden in Donizettis 'Poliuto'. 1961 an der Städtischen Oper Berlin zu Gast. 1961 erfolgreiches Debüt an der Metropolitan Oper New York als Manrico im 'Troubadour'. Bis Mitte der siebziger Jahre blieb er einer der führenden Tenöre dieses Hauses, an dem er u.a. als Kalaf in Puccinis 'Turandot', als Cavaradossi, als Enzo in 'La Gioconda' von Ponchielli, als Maurizio in 'Adriana Lecouvreur' von Cilea, als Rodolfo in 'La Bohème', als Ernani in der gleichnamigen Verdi-Oper, als Werther von Massenet und als Roméo in 'Roméo et Juliette' von Gounod (1967) auftrat. Insgesamt trat er bis 1974 in 263 Vorstellungen an der Metropolitan Oper (in deren New Yorker Haus) auf. Bei den Salzburger Festspielen von 1962 sang er den Manrico im 'Troubadour'. Seine letzten Auftritte fanden 1976 statt. Verheiratet mit der Sopranistin Loretta di Lelio, einer Tochter des bekannten italienischen Bassisten Umberto di Lelio (1894-1946). Metallisch aufstrahlende, ausdrucksstarke Tenorstimme, dem Typ des Tenore Spinto zuzurechnen; dazu auf der Bühne durch sein schauspielerisches Talent und seine elegante Erscheinung beeindruckend. Seine großen Partien waren der Manrico im 'Troubadour', der Dick Johnson in 'La Fanciulla del West' und der Kalaf in 'Turandot'. Seine ersten Aufnahmen erschienen bei Cetra (u.a. vollständige Opern 'Aida', 'Tosca'); dann zahlreiche Schallplatten auf Columbia (u.a. 'Norma' mit Maria Callas, 'Carmen', 'Bajazzo'), Decca ('Faust', 'Tosca'), Eurodisc ('Carmen' mit Anna Moffo), Fonit Cetra ('Adriana Lecouvreur'). Dazu viele Mitschnitte von Opernaufführungen, u.a. auf Morgan ('Don Carlos', 'Norma' mit Maria Callas, 'Les Huguenots'), Stradivarius ('Carmen'), Melodram ('Adriana Lecouvreur'), Replica ('Poliuto', Scala 1960), GDS Records ('Eracle' von Händel, Scala 1958 mit Elisabeth Schwarzkopf), Foyer ('La battaglia di Legnano'), Movimento Musica ('Troubadour'), Cetra Opera Live ('La Vestale' mit Maria Callas), Grand Tin Records (Enzo in 'La Gioconda', Metropolitan Oper 1962 mit Eileen Farrell). |
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