| Cigna Gina | soprano |
Ihre Familie war ursprünglich italienischer Herkunft, ihr Vater war General der französischen Armee. Sie studierte zuerst Klavierspiel und Musiktheorie am Conservatoire National in Paris. 1923 heiratete sie den Tenor Maurice Sens (*1880, ??, der 1909 an der Opéra-Comique in Paris debütierte, dort 1910 in der Uraufführung der Oper 'Léone' von Samuel-Rousseau sang und bis etwa 1912 Partien wie den Gérald in 'Lakmé' von Delibes, den José in 'Carmen', den Julien in Charpentiers 'Louise', den des Grieux in 'Manon' und den Werther von Massenet, den Turiddu in 'Cavalleria rusticana', den Rodolfo in 'La Bohème' und den Mylio in 'Zazà' vo Leoncavallo übernahm). Die Sängerin ließ ihre Stimme durch Emma Calvé und Lucette Korsoff ausbilden. 1927 Debüt unter ihrem eigentlichen Namen Ginette Sens an der Mailänder Scala als Freia im 'Rheingold' ohne besonderen Erfolg. 1928 gastierte sie, ebenfalls als Ginette Sens, an der Oper von Monte Carlo als Musetta in 'La Bohème'. Nach erneuten Studien bei Rosina Storchio und Giannina Russ debütierte sie 1928 erneuit am Theater von Carpi -- jetzt als Gina Cigna -- in der Titelrolle der Oper 'Lorely' von Catalani und sang darauf an den Opernhäusern von Triest (in 'Sly' von E.Wolf-Ferrari) und Nizza. 1929 trat sie dann wieder an die Scala auf und hatte einen sensationellen Erfolg als Donna Elvira in Mozarts 'Don Giovanni'. Sie war seitdem dort wie an den übrigen großen italienischen Theatern regelmäßig anzutreffen. 1933 feierte man sie beim ersten Maggio musicale von Florenz wie an der Scala als Abigaille in Verdis 'Nabucco'. Sie sang 1929-37 fast alljährlich bei den Festspielen in der Arena von Verona, u.a. als Norma, als Tosca und als Turandot. Gastspiele an der Covent Garden Oper London (1933, 1936-37, 1939) an der Grand Opéra Paris (1933 als Aida, 1935 als Norma, 1936 als Tosca), am Teatro Colón Buenos Aires (1939), in Berlin (1937), an der Staatsoper von Wien (1936), in Amsterdam und Brüssel, in Rio de Janeiro und Sao Pãulo (1936). 1931-32 war sie in München (dort nochmals 1936-38, u.a. als Tosca), in Hannover, Düsseldorf und Berlin als Gast zu hören. 1935 sang sie an der Scala in einer Gala-Aufführung von Bellinis 'La Straniera' zum 100. Todestag des Komponisten, im gleichen Jahr beim Maggio musicale Fiorentino die Titelheldin in 'Alceste' von Gluck. Weitere Gastspiele in Budapest (1935 und 1936), in Vichy (1936), am Opernhaus von Bukarest (1936 als Tosca) und in Madrid (1940). In der Coronation Season 1937 sang sie in London in der Eröffnungsvorstellung die Titelrolle in 'Aida'. 1937-39 gleichfalls große Erfolge an der New Yorker Metropolitan Oper (Antrittsrolle: Aida). Hier trat sie während zwei Spielzeiten in 17 Vorstellungen auf, darunter als Norma, als Leonore im 'Troubadour', als Donna Elvira im 'Don Giovanni' und als Titelheldin in 'La Gioconda' von Ponchielli. Auch an den Opern von Chicago und San Francisco (1937) wurde sie gefeiert. Sie sang dann wieder hauptsächlich an der Oper von Rom und an der Scala (dort letztmalig 1945); hier trug sie 1942 in der italienischen Erstaufführung der Richard Strauss-Oper 'Daphne' die Titelpartie vor. Ihr letzter Bühnenauftritte fand 1947 in Vicenza als Tosca statt. Nach einem Verkehrsunfall im Jahre 1947 mußte sie ihre Karriere aufgeben. Sie wirkte seit 1948 als Pädagogin in Mailand, dann 1953-57 als Pädagogin in Toronto (Kanada), später wieder in Mailand und an der Accademia Chigiana in Siena (1957-65). Voluminöse dramatische Stimme von einer unerschöpflichen Tonfülle und erregender Ausdrucksintensität. Unvergleichlich als Titelheldin in 'La Gioconda' von Ponchielli und in Puccinis 'Turandot' insgesamt ist sie in über 70 Opernpartien aufgetreten. Schallplatten: Columbia, Telefunken, Cetra (hier integrale Opern 'Norma', 'Turandot'), Legato ('Troubadour', Covent Garden Oper 1939). |
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