| Affre Agustarello | tenore |
Seine Stimme wurde durch den Direktor der Pariser Grand Opéra Pierre Gailhard entdeckt. Darauf studierte er zuerst am Konservatorium von Toulouse, dann am Conservatoire National de Paris bei Duvernoy. Er debütierte 1890 an der Grand Opéra als Edgardo in 'Lucia di Lammermoor', während die große Primadonna Nellie Melba die Titelrolle sang. Er blieb seitdem für zwanzig Jahre als erster Tenor an der Grand Opéra tätig. Er feierte dort derartige Triumphe, daß er kaum Gastspiele unternahm. (In den neunziger Jahren trat er als Gast in Lyon, Marseille und Aix-les-Bains, 1900 am Théâtre de la Monnaie in Brüssel auf). Am 16.3.1891 wirkte er an der Grand Opéra in der Uraufführung von Massenets 'Le Mage' mit, 1902 sang er dort den Canio in der Premiere von Leoncavallos 'Bajazzo' (in französischer Sprache), 1905 in einer denkwürdigen Aufführung von Glucks 'Armide' den Renaud und im gleichen Jahr den Belmonte in der 'Entführung aus dem Serail'. Von den Partien, die er in seiner langjährigen Karriere an der Grand Opéra vortrug, seien der Raoul in den 'Hugenotten' von Meyerbeer, der Jean in 'Le Prophète', der Vasco in 'L'Africaine', der Arnoldo in Rossinis 'Wilhelm Tell', der Eleazar in 'La Juive' von Halévy, der Faust von Gounod, der Samson in 'Samson et Dalila' von Saint-Saëns und der Lohengrin hervorgehoben. Er gastierte an der Covent Garden Oper London als Faust und als Samson (1909). Als Pierre Gailhard 1911 von der Leitung der Grand Opéra zurücktrat, nahm auch Agustarello Affre seinen Abschied von der Opéra. Jetzt trat er 1911 an der Oper von San Francisco, 1912 in New Orleans und 1913 in Havanna (hier unter dem Namen Albert Affre) auf. Während des Ersten Weltkrieges gab er Konzerte vor französischen Soldaten, sogar im unmittelbaren Frontgebiet. Er starb in seiner Villa an der Côte d'Azur und wurde auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris beigesetzt. Seine Stimme war ein typischer französischer Heldentenor, den die Kritik gerne als 'französischen Tamagno' bezeichnete, doch sang er auch Mozart- und Wagner-Partien. Der Künstler hinterließ eine Fülle von Schallplattenaufnahmen auf den Marken Zonophone (Paris, 1902), G&T (Paris, 1902-04), Columbia (Paris, 1904), Odeon (seit 1904), Pathé (hier u.a. vollständige Oper 'Roméo et Juliette' von Gounod) und auf Fonotipia. Auf AGPA sang er eine Arie aus der Oper 'Hernani' von Hirschmann, die er 1906 an der Grand Opéra kreiert hatte. |
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