| Zadek Hilde | soprano |
Sie verlebte ihre Jugend in Wien und Stettin. 1934 mußte sie als Jüdin Deutschland verlassen. Sie wanderte nach Palästina aus, wo sie zeitweilig als Krankenschwester in einer Kinderklinik in Jerusalem arbeitete. Dann Gesangstudium bei Rose Pauly in Jerusalem. 1945 wurde sie in Zürich Schülerin von Ria Ginster. 1946 sang sie in Winterthur ein Solo in der Uraufführung des Oratoriums "Königin Esther" von Max Ettinger. Sie debütierte als Opernsängerin 1947 sogleich an der Staatsoper von Wien in der Partie der Aida und hatte einen sensationellen Erfolg. Seitdem ist die Künstlerin für mehr als zwanzig Jahre Mitglied der Wiener Staatsoper geblieben. Gastspiele brachten ihr in aller Welt glänzende Erfolge ein. Sie wirkte bei den Festspielen von Salzburg und Edinburgh und beim Holland Festival mit. In Salzburg sang sie 1948 die Brangäne im "Le Vin herbé" von Frank Martin, 1949 das Sopransolo im Verdi-Requiem unter H. von Karajan, 1950 die Ariadne in "Ariadne auf Naxos", 1949 die Vitellia in "La clemenza di Tito" von Mozart und wirkte dort in der Uraufführung von Carl Orffs "Antigonae" mit (6.8.1949). Sie gestaltete in Wien die Magda Sorel in der Premiere von Menottis "Konsul", in Edinburgh und Glyndebourne 1950 die Ariadne in "Ariadne auf Naxos" von R.Strauss, 1951 die Donna Anna im "Don Giovanni". 1948-49 gastierte sie am Teatro Comunale Florenz als Aida, 1949 beim Maggio musicale Fiorentino als Donna Anna. Man feierte sie an der Mailänder Scala, an der Londoner Covent Garden Oper, wo sie u.a. 1950 die Lisa in Tschaikowskys "Pique Dame", auch die Aida und die Tosca, sang, am Teatro San Carlos von Lissabon, am Teatro Colón von Buenos Aires, an den Opernhäusern von Paris, Brüssel, Amsterdam, Rom und San Francisco, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und an der Staatsoper von München. In der Saison 1952-53 war sie an der New Yorker Metropolitan Oper zu hören (Antrittsrolle: Donna Anna). Sie sang hier die Aida, die Eva in den "Meistersingern", die Elsa im "Lohengrin" und die Salome in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper. 1957 Gastspiel an der Berliner Staatsoper als Iphigenie in Glucks "Iphigenie auf Tauris". Sie gastierte auch sehr erfolgreich am Bolschoj Theater Moskau und in Rio de Janeiro. 1971 gab sie ihre Bühnenkarriere auf. Sie wirkte als geschätzte Gesangpädagogin in Wien; seit 1967 Professorin an der Wiener Musikakademie; seit 1990 gab sie Meisterkurse in Riva del Garda.Ausdrucksstarke, dabei klangschöne Sopranstimme, die ihre bedeutendsten Leistungen im dramatischen Fach aufzuweisen hatte.Ihre Schallplatten erschienen bei Philips (u.a. vollständiger "Don Giovanni", Querschnitte durch "Aida", "Vogelhändler"), Decca ("Zigeunerbaron"), Remington und DGG. Eine zweite "Don Giovanni"-Aufnahme von 1955 kam bei Discocorp heraus, auf Cetra Opera-Live als Vitellia in "La clemenza di Tito" von Mozart und als Aida von Verdi zu hören, auf TIS-Hunt Solo in der 8. Sinfonie von G.Mahler. |
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