| Visse Dominique | contratenore |
Er war Chorsänger an Notre Dame in Paris und studierte dann am Konservatorium von Versailles Orgelspiel, Flöte und Gesang. Er spezialisierte sich auf das Stimmfach des Countertenors und widmete sich in erster Linie der Interpretation von Vokalwerken aus den Epochen der Renaissance und des Barock. 1976 wurde er Schüler des damals bekanntesten Countertenors Alfred Deller. 1978 gründete er das Ensemble Clément Janequin, mit dem er in Werken aus dem Bereich der alten Musik auftrat und Schallplattenaufnahmen herstellte. Er arbeitete auch mit anderen Gruppen zusammen, die sich mit Aufgaben musikhistorischer Art befaßten (u.a. unter der Leitung von René Jacobs, Philippe van Herreweghe, Ton Koopman und William Christie). Auf der Bühne übernahm er gerne Buffo- und Charakterrollen in Opern aus der Barockzeit. Eigentliches Bühnendebüt 1982 in Tourcoing in Monteverdis "Incoronazione di Poppea". 1985 gastierte er beim Edinburgh Festival in "Actéon" von Charpentier in der Titelrolle und in "Anacréon" von Rameau als Agathocles. 1987 sang er mit dem Tourcoing Ensemble, 1959 am Opernhaus von Lausanne den Annio in "La clemenza di Tito" von Gluck, ebenso 1987 am englischen Rundfunk BBC den Alexander in "Cleofide" von j. A.Hasse. An der Grand Opéra Paris gastierte er 1987 als Nireno in "Giulio Cesare" von Händel, 1988 als Cupido in der Offenbach-Operette "Orphée aux enfers". Beim Festival Alter Musik in Innsbruck sang er 1989 die Amme in "Giasone" von Cavalli, 1992 in "Don Chisciotte in Sierra Madre" von Francesco Conti, 1993 in Monteverdis "Orfeo" und in "I Disingamati" von Caldara. Beim Festival von Aix-en-Provence wirkte er 1989 in der Uraufführung der Oper "Le Rouge et le Noire" von Claude Prey als Geronimo mit, beim Holland Festival des gleichen Jahres in "King Arthur" von Purcell, in Montpellier als Amme Ottavias in Monteverdis "Incoronazione di Poppea" (die er auch 1996 am Teatro Colón Buenos Aires übernahm). 1990 sang er mit dem Ensemble "Les Arts Florissants", mit dem er oft zusammen auftrat, in der Greenwich Chapel die Zauberin in "Dido and Aeneas" von Purcell, 1992 an der Oper von Monte Carlo die Titelrolle in der Oper "Montezuma" von Vivaldi (in der Bearbeitung von Malgoire), 1993 in der Queen Elizabeth Hall in London in Händels "Ottone", am Théâtre de la Monnaie Brüssel in "La Calisto" von Cavalli. In der Spielzeit 1993-94 war er am Opernhaus von Köln zu Gast; 1995 gastierte er am Théâtre des Champs Élysées in Paris als Valentiniano in Händels "Ezio", 1996 an der Staatsoper Berlin als Satirino und als Furie in "La Calisto" von Cavalli. -- Verheiratet mit der bekannten Sopranistin Agnès Mellon (*1958).Schallplatten: Harmonia mundi ("Giulio Cesare" von Händel, "Incoronazione di Poppea", "La Calisto" und "Giasone" von Cavalli, "Amours de Ronsard" von Bertrand, "L'Amfiparnasso" von Vecchi, Chansons von Desprez), Capriccio ("Cleofide" von Hasse), Astrée ("Montezuma" von Vivaldi), Hyperion ("Ottone" von Händel), CBS (Mozart-Requiem), Koch Records ("Ottone" von Händel), FNAC Music (Requiem von Campra), Astrée ("Giulio Cesare" von Händel). |
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