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Giovanni Martinelli on iTunes


Martinelli Giovanni
tenore

Er war das älteste von 14 Kindern seiner Eltern. Als Kind lernte er Klarinettenspiel; während seiner Militärdienstzeit war er Klarinettist in einer Militärkapelle. Dem Kapellmeister fiel seine schöne Stimme auf, und er wurde dann durch Giuseppe Mandolini in Mailand ausgebildet. Sein Konzertdebüt erfolgte 1910 in Mailand im Stabat mater von Rossini. Er debütierte auf der Bühne Ende Dezember 1910 am Teatro Dal Verme Mailand als Titelheld in Verdis "Ernani". Seine Karriere entwickelte sich sehr schnell. Als Puccini ihn hörte, übertrug er ihm bei der europäischen (und italienischen) Erstaufführung seiner Oper "La Fanciulla del West" 1911 am Teatro Costanzi in Rom die Partie des Dick Johnson in den drei letzten Aufführungen (nachdem Amedeo Bassi sie in der eigentlichen Premiere kreiert hatte). Toscanini ließ ihn die gleiche Partie 1912 bei der Premiere der Oper an der Mailänder Scala singen. Er sang diese Rolle dann auch bei den ersten Aufführungen dieser Oper in Neapel, Brescia und Genua sowie an der Oper von Monte Carlo. 1912 debütierte er an der Covent Garden Oper London als Cavaradossi in "Tosca" und sang an diesem Haus in den folgenden Jahren u.a. den Canio im "Bajazzo", den Pinkerton in "Madame Butterfly", den Rodolfo in "La Bohème" (mit Nellie Melba als Mimi), den Dick Johnson (1912), den Gennaro in "I gioielli della Madonna" von Wolf-Ferrari (1913 in der Londoner Premiere dieser Oper), den Paolo in "Francesca da Rimini" von Zandonai (1914 ebenfalls in der Premiere der Oper, an deren Premiere an der Mailänder Scala er 1916 ebenfalls teilnahm) und den Riccardo in Verdis "Ballo in maschera". 1913 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, und bis zum Jahre 1945 wirkte er als gefeierter erster Tenor an diesem Opernhaus, wo er als Antrittsrolle den Rodolfo in "La Bohème" vortrug. Als der große Tenor Enrico Caruso ihn dort 1913 hörte, schenkte er ihm sein Kostüm, das er als Canio im "Bajazzo" getragen hatte. Giovanni Martinelli wirkte in seiner über dreißigjährigen Zugehörigkeit zur Metropoliotan Oper dort in einer Vielzahl von Uraufführungen und Premieren mit: hier sang er am 25.1.1915 in der Uraufführung von "Madame Sans-Gêne" von Giordano (als Lefèvre), am 28.1.1916 in der von "Goyescas" von Granados (als Fernando), 1916 in der amerikanischen Erstaufführung von Zandonais "Francesca da Rimini" (als Paolo). 1920 hörte man ihn in den Erstaufführungen von Tschaikowskys "Eugen Onegin" (als Lenski) und von Verdis "Don Carlos" (als Carlos), 1932 in "Simon Boccanegra" von Verdi (als Gabriele Adorno), 1928 in "La Campana sommersa" von O.Respighi (als Heinrich). Er sang an der Metropolitan Oper auch in den Premieren von Webers "Oberon" (1918 als Hüon) und von Wolf-Ferraris "I Gioielli della Madonna" (1925 als Gennaro). Von den Partien, die er an der Metropolitan Oper übernahm, sind noch der Radames in "Aida", der José in "Carmen", der Manrico im "Troubadour", der Canio, der des Grieux in Puccinis "Manon Lescaut", der Alvaro in "La forza del destino", der Raoul in den "Hugenotten", der Jean in "Le Prophète" und der Vasco in "L'Africaine" von Meyerbeer, der Arnoldo in Rossinis "Wilhelm Tell", der Eleazar in "La Juive"von Halévy, der Andrea Chénier von Giordano, der Dick Johnson, der Enzo in "La Gioconda", der Loris in "Fedora" von Giordano und der Milio in "Zazà" von Leoncavallo zu nennen. Nach dem Tod von Enrico Caruso galt er allgemein als einer der führenden italienischen Tenöre seiner künstlerischen Generation. Von New York aus unternahm er Gastspielreisen in die Musikzentren in aller Welt. 1914 wirkte er an der Oper von Monte Carlo in der Uraufführung der nachgelassenen Oper "I Mori di Valenza" von Ponchielli mit. 1916 und 1921 gab er glänzende Gastspiele am Teatro Colón Buenos Aires, in der Saison 1928-29 an der Oper von Rom (u.a. in "La Campana sommersa" von Respighi), 1929 am Teatro Dal Verme Mailand. 1937 sang er an der Covent Garden Oper London während der Coronation Season die Titelpartie in Verdis "Othello", seither seine große Glanzrolle. 1937 gastierte er in Paris, dann auch an den Opern von Chicago und San Francisco, als Othello, den er darauf auch an der Metropolitan Oper zum Vortrag brachte. 1939 hörte man ihn an der Oper von Chicago als Tristan in der gleichnamigen Wagner-Oper mit Kirsten Flagstad als Isolde. 1942 sang er während einer Saison an der Oper von Rio de Janeiro. In den USA trat er 1923-39 an der San Francisco Opera, 1934-41 an der Oper von Chicago, an den Opernhäusern von St. Louis (1934-41), Cincinnati (1934-44 an der Zoo Opera) und Philadelphia (1945-50) sowie bei den Festspielen in der Sommer-Oper in Ravinia auf. An der Metropolitan Oper hat er während der langen Jahre seines Wirkens seit 1913 in 32 Spielzeiten 36 verschiedene Partien in 603 Vorstellungen (in deren New Yorker Haus) gesungen. Als letzte Partie sang er an der Metropolitan Oper im März 1945 den Pollione in "Norma"; im November 1963 trat er dort nochmals in einem Gala-Konzert aus Anlaß seines 50jährigen Hausjubiläums auf, nachdem er 1950 seine Karriere offiziell beendet hatte. 1967 sang er, inzwischen 82jährig, an der Oper von Seattle den Kaiser in Puccinis "Turandot". Seit 1946 wirkte er als Pädagoge in New York.Seine brillant geführte, voluminöse Tenorstimme war durch die Leidenschaftlichkeit und die bezwingende Kraft ihres Vortrages in besonderer Weise für das heldische, in erster Linie das italienische Fach geeignet; dabei wurde die überlegene Phrasierungskunst des Sängers immer wieder bewundert. Sein Othello bleibt eine unvergessene Leistung.Schallplattenaufnahmen auf Edison (seine frühesten Aufnahmen entstanden 1912 in London; einige elektrisch aufgenommene Platten von 1928), dann viele Platten bei Victor die meisten vor 1930, eine weitere Serie von 1939); auf Vitaphon-Filmen existieren einige Opernszenen aus den Jahren 1928-29. Spätere Aufnahmen aus der LP-Zeit auf Continental (1950) und auf Allegro Royale (1955). Es sind eine Anzahl von Mitschnitten von Opernaufführungen aus der Metropolitan Oper vorhanden, so auf Rococo "Simon Boccanegra" und "Aida" (mit Zinka Milanov), auf EJS "La Gioconda" und "Othello", auf Eklipse "Un Ballo in maschera"; eine zweite "Othello"-Aufnahme von 1941 kam auf Bellaphon heraus.

 

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