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| | Pertile Aureliano | | tenore |  
| Er sang als Knabenalt im Chor der Kathedrale seiner Heimatstadt. Er wurde zuerst Lehrling bei einem Silberschmied, dann vierjähriges Gesangstudium bei Vittorio Orefice in Padua. Er debütierte 1911 am Stadttheater von Vicenza als Lyonel in Flotows "Martha". Er sang dann an den Theatern von Asti und Brescia, in Genua und Neapel. Weitere Studien folgten bei Manlio Bavagnoli in Mailand. 1914 gastierte er am Teatro Massimo Palermo als Herodes in "Salome" von R.Strauss und in der Premiere der Oper "Conchita" von Zandonai (zusammen mit Tarquinia Tarquini). 1915 nahm er am Teatro Costanzi in Rom an der Uraufführung der Oper "Una Tragedia Fiorentina" von Mario Mariotti teil. Seine Karriere wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. 1916 sang er erstmals an der Mailänder Scala in "Francesca da Rimini" von Zandonai. 1918 war er wieder an der Scala zu hören. Seit 1918 unternahm er seine ersten Gastspiele im Ausland, vor allem am Teatro Colón von Buenos Aires und an der Oper von Rio de Janeiro. 1921-22 war er an der New Yorker Metropolitan Oper engagiert. Hier debütierte er als Cavaradossi und trat in sieben großen Partien auf, u.a. als Radames in "Aida" und als Dimitrij im "Boris Godunow" von Mussorgsky. 1922 verpflichtete Arturo Toscani ihn an die Mailänder Scala; hier hatte er in seiner Antrittsrolle, dem Faust in "Mefistofele" von Boito, einen überwältigenden Erfolg, zusammen mit seiner Partnerin Juanita Carracciolo. Seitdem blieb er bis zu seinem Abschied von der Bühne 1940 der gefeierte erste Heldentenor der Scala. An der Scala trat er in mehreren Uraufführungen von Opern auf: am 1.5.1924 sang er die Titelrolle in Boitos "Nerone", am 29.12.1927 den Titelhelden in "Sly" von Ermanno Wolf-Ferrari, am 16.1.1935 den Nerone in der Oper gleichen Namens von Mascagni. Am Teatro San Carlo Neapel wirkte er 1930 in der Uraufführung von Franco Alfanos Oper "L'ultimo Lord" mit. Gastspiele führten ihn 1927-31 an die Londoner Covent Garden Oper (Antrittsrolle: Radames), an die Oper von Monte Carlo, an die Opernhäuser von Berlin, Wien und Brüssel; man bewunderte ihn bei den Festspielen in der Arena von Verona (1920, 1922, 1932-33 u.a. als Riccardo in Verdis "Ballo in maschera") und beim Maggio musicale von Florenz. 1929 gastierte er mit dem Ensemble der Mailänder Scala in Berlin. Große Triumphe feierte er auch an den Opernhäusern in Südamerika, namentlich in den Jahren 1918-21, 1925-26 und 1929 am Teatro Colón Buenos Aires. Dort sang er in den Uraufführunegn der Opern "Jacquerie" von Gino Marinuzzi (11.8.1918 als Mazurec) und "Ollontay" von Constantino Gaito (23.7.1926 als Titelheld), 1923 in der Premiere von Alfanos "La Leggenda di Sakuntala", 1926 in der Erstaufführung von A.Boitos "Nerone (in der Titelrolle). 1937 war er am Stadttheater von Zürich zu Gast. Gegen Ende seiner Karriere wurde der Titelheld in Verdis "Othello" seine besondere Glanzrolle. Mittelpunkt seines künstlerischen Wirkens blieb jedoch stets die Mailänder Scala. 1946 verabschiedete er sich in Rom in Boitos "Nerone" von der Bühne. Seit 1940 lebte er als Pädagoge in Rom. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er eine Professur am Mailänder Konservatorium.Seine kraftvoll geführte, voluminöse Stimme erreichte ihre besten Leistungen in den heldischen Partien der italienischen Opernliteratur (Radames, Manrico, Othello, aber auch Lohengrin und Walther von Stolzing in den "Meistersingern"). Eugenio Gara nennt ihn "einen Bildhauer von Melodien".Lit.: D.Silvestrini: "Aureliano Pertile e il suo método di canto" (Bologna, 1932); B.Todi: "Pertile, una voce, un mito" (Venedig, 1985).Schallplatten: Pathé (älteste, akustisch aufghenommene Platten), Fonotipia-Columbia (ebenfalsl noch akustisch aufgenommen), Columbia (elektrische Aufnahmen, darunter die vollständige Oper "Carmen"), Odeon (Duette mit Irene Minghini-Cattaneo), HMV ("Troubadour", "Aida"). |
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