| List Emanuel | basso |
Eigentlicher Name Emanuel Fleissig. Er sollte ursprünglich Schneider werden; er sang bereits mit 17 Jahren im Chor des Theaters an der Wien. Er betrieb dann die Ausbildung seiner Stimme bei Emil Steger in Wien und bereiste als Mitglied eines Vokalquartetts Europa, dann auch 1910 Australien und Neuseeland. 1914 trat er in einem Londoner Vaudeville-Theater auf, wanderte aber noch im gleichen Jahr nach Nordamerika aus. Hier studierte er nochmals in New York bei Josiah Zuro, sang aber dort nur in Kleinkunst- und Filmtheatern. 1921 kehrte er nach Österreich zurück und debütierte 1922 an der Wiener Volksoper als Mephisto im "Faust" von Gounod. 1923 kam er an die Städtische Oper Berlin. Der Intendant Max von Schillings berief ihn 1924 an die Berliner Staatsoper, an der er in den Jahren 1924-34 eine große Karriere durchlief. Einen besonderen Erfolg hatte er dort 1932 als Procida in Verdis "Sizilianischer Vesper", 1928 wirkte er an diesem Haus in der Uraufführung der Oper "Der singende Teufel" von Franz Schreker, 1830 in der von "Christoph Colombus" von Darius Milhaud mit. 1928 gastierte er an der Berliner Kroll-Oper in Strawinskys "Oedipus Rex". Bei den Festspielen von Bayreuth sang er 1933 den Pogner in den "Meistersingern", den Gurnmanz im "Parsifal", den Fafner, den Hunding und den Hagen im Nibelungenring. Bei den Festspielen von Salzburg trat er 1931 als Osmin in der "Entführung aus dem Serail", 1931 und 1934-35 als Komtur im "Don Giovanni", 1931 und 1935 als Minister im "Fidelio" und 1935 als Marke im "Tristan" auf. 1934 mußte er als Jude Deutschland verlassen. 1933-50 Mitglied der Metropolitan Oper New York (Debüt als Landgraf im "Tannhäuser"). Hier sang er in 16 Spielzeiten (in deren New Yorker Haus) 17 Rollen in 324 Vorstellungen, u.a. den Ochs im "Rosenkavalier", den Rocco im "Fidelio", vor allem aber seine Wagner-Partien. Seit 1928 mehrfach in Holland zu Gast, zuletzt beim Holland Festival von 1950. An der Oper von San Francisco 1935-37 gastweise aufgetreten, bis 1947 zahlreiche Gastspiele am Teatro Colón Buenos Aires. Weitere Gastspiele an der Covent Garden Oper London (1925, 1930-35 und 1936 als Ochs im "Rosenkavalier" und in seinen Wagner-Partien), an der Grand Opéra Paris und an der Chicago Opera. In den USA wurde er auch durch seine Liederabende bekannt. 1950-52 sang er nochmals an der Städtischen Oper Berlin und lebte dann seit 1952 in Wien.Machtvolle, dunkel getönte Baßstimme, deren Wandlungsfähigkeit im Ausdruck erstaunlivh war, vor allem im Wagner-Repertoire von Bedeutung.Er sang auf den Schallplattenmarken Vox (akustische wie elektrische Aufnahmen), Christschall, Parlophon, HMV und Remington; dazu zahlreiche Privataufnahmen, darunter Mitschnitte von Aufführungen aus der Metropolitan Oper: auf EJS "Lohengrin" und "Walküre" (1940), auf Bruno Walter Society "Meistersinger" (1939), auf Walhall "Rosenkavalier" (mit Lotte Lehmann, 1933), auf The Legendary Performances "Siegfried" 1937). |
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