| Sutter Anna | soprano |
Sie studierte zuerst Klavierspiel am Konservatorium von Bern, dann Gesang in München. 1892 debütierte sie am Volkstheater in München, 1892-95 sang sie am Stadttheater von Augsburg. 1895 kam sie an das Hoftheater von Stuttgart, wo sie bedeutende Erfolge hatte. Sie gab Gastspiele an den Hoftheatern von Karlsruhe (1898) und München (1907 als Sieglinde in der "Walküre"), an den Opernhäusern von Frankfurt a.M. (1903) und Leipzig (1897), seit 1896 oftmals am Stadttheater von Zürich. 1896 sang sie in Stuttgart in der deutschen Erstaufführung von Mascagnis "Zanetto" die Titelpartie, 1894 in der Uraufführung der Oper "Der Pfeifer von Hardt" von Ferdinand Langer. Am 25.3.1909 wirkte sie in der Stuttgarter Uraufführung der Oper "Prinzessin Brambilla" von Walter Braunfels mit. Sie gastierte mit dem Ensemble der Stuttgarter Oper an der Hofoper von Berlin. Das Ende der Künstlerin war tragisch; sie wurde durch ihren Freund, den Dirigenten Alois Obrist (1867-1910), erschossen, der dann Selbstmord beging. Die Beliebtheit der Sängerin wurde nach ihrem tragischen Ende sichtbar; mehr als zehntausend Menschen nahmen an den Begräbnisfeierlichkeiten teil, eine einzige Stuttgarter Buchhandlung verkaufte 18 000 Karten mit dem Bild der verstorbenen Künstlerin. Sie beherrschte ein nahezu universelles Repertoire, das von Koloratur- und Operettenpartien bis zur Partie der Salome reichte. -- Ihre Tochter Thilde von Entreß-Sutter trat später als Sängerin auf.Einige seltene Schallplatten der Marke HMV (Stuttgart, 1908-09) haben ihre Stimme bewahrt. |
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