| Ternina Milka | soprano |
Sie begann ihr Gesangstudium mit zwölf Jahren. Zuerst ausgebildet durch Ida Winterberg in Zagreb, dann 1882-84 durch Joseph Gänsbacher in Wien. Sie debütierte 1882 in Agram (Zagreb), noch während ihres Studiums, als Amelia im "Maskenball" von Verdi. 1883-84 war sie am Opernhaus von Leipzig engagiert, 1884-86 am Stadttheater von Graz, 1886-89 am Stadttheater von Bremen, dann 1890-99 an der Münchner Hofoper, wo sie große Erfolge hatte und noch bis 1906 als Gast auftrat. 1897 wirkte sie dort in der Uraufführung der Oper "Sarema" von A.Zemlinsky in der Titelrolle mit. 1896 sang sie in Moskau in einem Konzert anläßlich der Krönung von Zar Nikolaus II. 1896 unternahm sie mit der German Opera Company eine Nordamerika-Tournee. 1899 bewunderte man bei den Festspielen von Bayreuth ihre Kundry im "Parsifal". Im Jahre 1900 kreierte sie an der Londoner Covent Garden Oper, an der sie 1898-1906 regelmäßig zu Gast war (Antrittsrolle: Isolde im "Tristan"), die Titelrolle in der Erstaufführung von Puccinis "Tosca". Weitere Gastspiele an der Hofoper Berlin (1887), am Stadttheater von Zürich (1897) und am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg (1901). Bereits 1890 kam es zu ihrem Nordamerika-Debüt, als sie an der Oper von Boston die Elsa im "Lohengrin" sang. 1899 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, an der sie ihr Engagement mit der Partie der Elisabeth im "Tannhäuser" begann. 1900 sang sie auch hier die Titelrolle in der Erstaufführung von Puccinis "Tosca", 1903 die Kundry in der von Bayreuth verbotenen amerikanischen Premiere des "Parsifal". Sie trat an der Metropolitan Oper während vier Spielzeiten bis 1904 in 74 Vorstellungen und in 15 Partien auf, darunter als Isolde, als Brünnhilde, als Sieglinde, als Elsa, als Santuzza in "Cavalleria rusticana" und als Leonore im "Fidelio". Neben ihrem Wirken auf der Bühne entfaltete sie auch eine Konzertkarriere auf internationalem Niveau. 1909-12 war sie als Pädagogin am New York College of Music tätig. Wegen einer fortschreitenden Gesichtsnervenlähmung mußte sie 1916 ihre Karriere endgültig beenden. Sie lebte seither als Gesangpädagogin in Zagreb, wo sie seit 1933 eine Professur am Konservatorium wahrnahm. Zu ihren Schülerinnen gehörte die berühmte Sopranistin Zinka Milanov.Ihr Repertoire enthielt 85 große Partien aus allen Bereichen des Sopranfachs; ihre Isolde wie ihre Leonore im "Fidelio" galten als besondere Höchstleistungen innerhalb ihrer künstlerischen Generation. Man schätzte sie nicht zuletzt als große Darstellerin auf der Opernbühne.Von der Stimme dieser bedeutenden Sängerin existieren keine Schallplatten, sondern es ist lediglich ein ganz kurzes Fragment auf einem Mapleson-Zylinder vorhanden, dessen Zuschreibung an die große Künstlerin unsicher ist. |
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