| Stigelli Georg | tenore |
Eigentlicher Name Georg Stiegele. Er begann das Studium der Rechtswissenschaft, ließ dann aber seine Stimme in Stuttgart durch die Pädagogen Binder, Jäger und Krebs ausbilden. 1840 debütierte er am Stadttheater von Bern unter dem Namen Georg Stigele in der Partie des Belmonte in der "Entführung aus dem Serail". Er gastierte dann am Hoftheater von Wiesbaden und 1840 am Theater von Linz (Donau) und war 1841-42 an der Wiener Hofoper, 1842-43 am Deutschen Theater Budapest, 1843-44 am Hoftheater Hannover engagiert. Er trat als Gast am Deutschen Theater Prag (1842), am Hoftheater Stuttgart (1843), am Theater von Graz (1843) und an der Berliner Hofoper (1843, 1845) auf. Er unterbrach nochmals seine Karriere und vervollständigte seine Ausbildung durch Studien bei dem berühmten Tenor und Pädagogen Louis-Antoine-Éléonore Ponchard in Paris und bei Maestro Cavaliere de Michewouk in Mailand. In den vierziger Jahren kam es, anschließend an diese Studien, zu erfolgreichen Auftritten an den Operntheatern von Mantua, Padua und Lodi, am Teatro Carcano Mailand und an weiteren führenden italienischen Opernhäusern. Hier trat er unter dem Namen Giorgio Stigelli auf, verließ aber Italien im Revolutionsjahr 1848 und ließ sich als Sänger und Pädagoge in Frankfurt a.M. nieder. 1849 gastierte er sehr erfolgreich in London, kam 1850 dort zu ähnlichen Erfolgen und war dann in den folgenden Jahren in der englischen Metropole als Gast anzutreffen. Er gastierte auch in Wien, zuletzt 1861 nochmals als Pollione in Bellinis "Norma". Damit brechen die Nachrichten über den Künstler ab. Als seine großen Bühnenpartien werden der Tamino in der "Zauberflöte", der Max im "Freischütz", der Licinio in "La Vestale" von Spontini, der Otello in Rossinis gleichnamiger Oper, der Arnoldo in dessen "Wilhelm Tell", der Tebaldo in "I Capuleti ed I Montecchi" von Bellini, der Pollione in "Norma", der Elvino in "La Sonnambula", der Orombello in "Beatrice di Tenda" von Bellini, der Arturo in "I Puritani", der Alamir in "Belisario" von Donizetti, der Eleazar in "La Juive" von Halévy und der Gomez im "Nachtlager von Granada" von C.Kreutzer genannt. Er war auch ein begabter Komponist und schrieb Lieder und Chorwerke, zum Teil nach Gedichten von Heinrich Heine und Ludwig Uhland. |
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