| Sterneck Berthold | basso |
Er begann seine Karriere 1913 am Theater von Saaz (Zatec, C|vSR), war 1916-20 am Theater von Graz, 1920-23 am Deutschen Theater Prag engagiert und wurde 1923 an die Bayerische Staatsoper München berufen. Er konnte seitdem eine große, internationale Karriere entwickeln. Er galt bald als einer der führenden Bassisten seiner Generation, wobei man vor allem seine darstellerische Begabung in komischen Partien neben der Tonfülle seiner tiefen Baßstimme hervorhob. Als seine größte Kreation galt der Ochs auf Lerchenau im "Rosenkavalier" von Richard Strauss. 1929 wirkte er an der Münchner Oper in der Uraufführung der Oper "Samuel Pepys" von Albert Coates (in der Titelrolle), 1931 in der von "Die geliebte Stimme" von J.Weinberger mit. Bei den Salzburger Festspielen sang er 1935 den Osmin in der "Entführung aus dem Serail". Bereits 1926 (und nochmals 1934) erlebte man in Amsterdam seinen Leporello im "Don Giovanni", 1932 in Frankfurt a.M. seinen Ochs. An der Wiener Staatsoper war er besonders beliebt; hier war er 1931, 1936 und 1938 zu Gast. 1934 wirkte er an der Covent Garden Oper London in den englischen Premieren der Opern "Arabella" von R.Strauss und "Schwanda der Dudelsackpfeifer" von Jaromir Weinberger mit. Weitere Gastspiele in Antwerpen, Genf, Prag, Basel, Lyon und Florenz, wo man ihn 1935 als Osmin hörte. 1938 gastierte er an der Oper von Bordeaux. Als Jude hatte er nach 1933 in Deutschland ein schweres Schicksal zu ertragen; 1936 mußte er seine Karriere in München beenden, konnte aber noch einige Gastspiele im Ausland (u.a. 1938 in Wien) absolvieren. Bis zu seinem Tod war der große Opern- und Konzertbassist anhaltenden Schwierigkeiten und Verfolgungen ausgesetzt.Schallplatten: Eigentliche Schallplattenaufnahmen seiner Stimme sind nicht erhalten; vielleicht singt er jedoch in Ausschnitten aus dem "Rosenkavalier" auf EJS eine kurze Passage. 1987 wurde auf Belvedere ebenfalls eine kurze Szene aus dem "Rosenkavalier" (aus einer Wiener Aufführung von 1936) veröffentlicht. |
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