| Stern Karoline | soprano |
Sie entstammte einer jüdischen Familie; ihr Vater war Violinist und kümmerte sich um ihre erste Ausbildung, ebenso der in Mainz ansässige Pädagoge Heidehof. 1816 debütierte sie in Trier als Myrrha im "Unterbrochenen Opferfest" von Peter von Winter. Sie kam dann nach Düsseldorf, wo sie in der Familie des Dichters Heinrich Heine verkehrte, der sie in begeisterten Versen feierte. Nachdem sie für kurze Zeit in Aachen aufgetreten war, kam sie durch Vermittlung der Mutter von Heinrich Heine 1819 an das Hoftheater von Stuttgart, dem sie bis 1824 angehörte, und wo sie sehr große Erfolge hatte. Sie gastierte 1826 am Münchner Hoftheater als Donna Elvira im "Don Giovanni" und wurde an dieses Haus engagiert, dem sie bis 1828 angehörte. Zu ihren Partien gehörten in München die Obervestalin in "La Vestale" von Spontini, die Constance in "Der Wasserträger" ("Les deux journées") von Cherubini, die Marguerite in "La Dame blanche" von Boieldieu und die Mme Bertrand in "Maurer und Schlosser" ("Le Maçon") von Auber. Sie sang danach in Augsburg und (zumindest seit 1836) bis 41 in Würzburg ihre großen Bühnenrollen, : die Rosina im "Barbier von Sevilla", die Ninetta in Rossinis "La gazza ladra", die Donna Elvira im "Don Giovanni", die Agathe im "Freischütz" und die Isabella in "Robert le Diable" von Meyerbeer. 1841 zog sie sich von der Bühne zurück und entfaltete jetzt eine nicht weniger glanzvolle Karriere als Konzertsolistin. Der Fürst von Hohenzollern-Hechingen holte sie an seinen Hof; hier trat sie letztmalig am 15.3.1855 in einem Hofkonzert auf. Sie lebte später in Berlin, wo sie sich um die musikalische Ausbildung ihres Sohnes Julius Stern (*1820 Breslau, ?1883 Berlin) bemühte, der ein bekannter Violinist wurde und einen nach ihm benannten Chor in Berlin sowie 1850 zusammen mit Kullak das Berliner Konservatorium gründete. Sie wirkte in Berlin als angesehene Pädagogin. Sie ist dort hochbetagt gestorben. |
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