| Simons Rainer | baritono |
Er war der Sohn des Baritons und Theaterdirektors Karl Simons (1829-89), der zuletzt die Vereinigten Stadttheater Düsseldorf und Barmen leitete. Als dieser 1889 plötzlich starb, übernahm seine Mutter, die Schauspielerin Marie Meltzow, zusammen mit ihrem damals erst zwanzigjährigen Sohn Rainer Simons, die Direktion der beiden Häuser. Dieser hatte bis dahin Jura, u.a. an der Universität Lausanne, studiert. Beide führten die Direktion bis 1891 weiter. Rainer Simons entschloß sich nun aber zu einer umfassenden musikalischen Ausbildung und studierte Gesang bei dem berühmten Pädagogen Julius Stockhausen, Dirigieren bei Engelbert Humperdinck. 1891-92 war er als Opernsänger (Bariton) am Theater von Königsberg (Ostpreußen) engagiert, wo er auch bereits Aufgaben im Bereich der Regie wahrnahm. 1893-99 wirkte er, wieder als Sänger und Regisseur, seit 1896 aber als Direktor des Hauses, am Stadttheater von Mainz. 1902 übernahm er die Leitung des Kaiserjubiläums-Theaters in Wien, das sich seit 1904 Wiener Volksoper nannte, und das er zu einer ungewöhnlichen künstlerischen Blüte brachte. Bis 1917 war er Direktor der Wiener Volksoper und nahm dann eine Professur für Gesang, dramatische Ausbildung und Regiekunde an der Wiener Musikakademie wahr. 1925 begründete er das Schönbrunner Schloßtheater, eine Kammeroper. Seit 1926 war er wieder in leitender künstlerischer Funktion an der Wiener Volksoper tätig, wo er auch wieder Regie führte. 1933 leitete er kurzfristig das Wiener Raimund-Theater, starb aber im folgenden Jahr. |
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