| Siebert Emil | tenore |
Er war ein Sohn des Bassisten Franz Siebert (*1788), ein Bruder der Sopranistin Klara Siebert. Sein Vater, der als Hofopernsänger in Mannheim wie bei ausgedehnten Reisen eine große Karriere gehabt hatte, soll (nach einer nicht unbedingt zuverlässigen Mitteilung) später mit seinem 13jährigen Sohn durch Böhmen gezogen und dort in Wirtshäusern als Gelegenheitssänger aufgetreten sein, wobei sein Sohn Emil Siebert als Sopran mitgewirkt habe. Jedenfalls fand dieser schon 1850 in München ein erstes Engagement und sang dann nacheinander an den Theatern von Regensburg, Augsburg, Budapest und Nürnberg (1864-67 und 1879-80), dann am Hoftheater von Kassel (1867-68), schließlich aber nur noch als Gast. Als solcher erschien er in den siebziger und achtziger Jahren an vielen führenden Theatern im deutschen Sprachraum. Man schätzte ihn als Tenorbuffo und großen Komödianten, auch für den Bereich der Sprechbühne. Seine Glanzrolle war der Peter in "Die beiden Schützen" von Lortzing. Er besaß eine eigentümliche Begabung als Dialektkomiker und konnte die verschiedensten deutschen wie ausländischen Dialekte nachahmen, wozu er in zum Teil selbst verfaßten Einaktern und Possen Gelegenheit nahm. Er war ein vielseitig begabter Künstler, komponierte Musik zu Theaterstücken, Orchester- und Klavierwerke. Er litt später unter schweren Depressionen und schied 1890 freiwillig aus dem Leben. |
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