| Seydelmann Franz | tenore |
Er war ein Sohn des Hofsängers der Dresdner Hofkapelle Franz Ignaz Seydelmann, der als deren Mitglied um 1764 (mit einem Jahresgehalt von 252 Talern) verzeichnet ist. Nachdem sich früh seine Begabung für die Musik gezeigt hatte, wurde Franz Seydelmann durch den polnischen Hofkapellmeister Joseph Weber und durch den Dirigenten und Komponisten Johann Gottlieb Naumann ausgebildet. Mit letzterem und mit dem Komponisten Joseph Schuster, mit dem er zeitlebens befreundet blieb, reiste er 1765 nach Italien. Er blieb dort bis 1768, bildete sich in der Komposition wie im Gesangsfach weiter und trat als Tenor auf. Er war während seiner gesamten Karriere immer wieder als Sänger zu hören. Nach Dresden zurückgekehrt, wurde er 1772 zum Kurfürstlichen Kirchen- und Kammermusik-Komponisten ernannt und dirigierte abwechselnd mit Naumann und Schuster Opern wie Konzerte der Hofkapelle. 1787 wurde er zum ersten Kapellmeister ernannt. Bis 1805 dirigierte er dann vor allem Opernaufführungen in der sächsischen Residenz. Er wurde als Komponist allseitig geschätzt und brachte eine Anzahl von Opern (in italienischer Sprache) in Dresden zur Uraufführung, darunter "Capriccio carretto" (1774), "La Villanella di Misnia" (1784), "Il Mostro" (1786), "Il Turco in Italia" (1788), "Amore per oro" (1790) und "La serva scaltra" (1792). Außerdem komponiserte er Oratorien, Konzertarien, Messen und Klavierwerke, seit 1792 jedoch nur noch religiöse Musik.Lit: R.Cahn-Speyer: "Franz Seydelmann als dramatischer Komponist" (Leipzig, 1909). |
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