| Seibold Rudolf | tenore |
Er trat als Knabe zusammen mit dem bekannten Wiener Schrammel-Quartett auf, wobei er kleine Lieder vortrug. Er übernahm dann Kinderrollen am Wiener Theater in der Josefstadt. Nachdem er eine kurze Ausbildung zum Sänger und Schauspieler erhalten hatte, debütierte er 1889 als Blind in der "Fledermaus" am Theater in der Josefstadt in Wien, dem er bis 1891 angehörte. Seine weiteren Bühnenengagements waren: 1891-92 am Theater von Iglau (als Chorist mit Solo-Verpflichtung), 1892-95 am Theater von Preßburg (Bratislava), dann 1896-97 in Reichenberg in Böhmen (Liberec), 1897-98 am Theater von Brünn (Brno), 1898-99 am Theater an der Wien, 1899-1900 am Theater von Olmütz (Olomouc), 1900-1904 am Orpheum in Wien, 1904-05 am Berliner Nationaltheater und dann in den langen Jahren 1905-36 am Theater am Gärtnerplatz in München, wo er seine eigentliche künstlerishe Heimat fand. Bis 1952 war er dort als Operettensänger wie als Schauspieler in einem umfangreichen Repertoire anzutreffen, wobei die komischen Partien im Vordergrund standen. Davon seien genannt: der Andredl im "Verwunschenen Schloß" von Millöcker, der Danilo in der "Lustigen Witwe", der Niki im "Walzertraum" von Oscar Straus, der Hans Ritter in "Der unsterbliche Lump" von E.Eysler, die Titelrolle im "Lieben Augustin" von Leo Fall, der Boni in der "Czardasfürstin" von Kálmán, der Baron Schober im "Dreimäderlhaus" von Schubert/Berté und der Leopold im "Weißen Rössl" von Benatzky. -- Seine Tochter Mizzi Seibold trat seit Ende der zwanziger Jahre vor allem an süddeutschen und österreichischen Theatern als Operettensängerin auf.Schallplatten: Bereits 1902 sang Rudolf Seibold in Wien auf Berliner Records, weitere Aufnahmen auf Zonophone, G&T (Wien, seit 1903) und Columbia (Wien, 1903), alle mit Unterhaltunsgliedern und Operettenszenen. |
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