| Schmidt Heinrich Maria | tenore |
Da seine Eltern sich gegen eine Bühnenkarriere des Künstlers sträubten, begann er als Konzertsänger und Gesanglehrer, ging dann aber 1829 zur weiteren Ausbildung seiner Stimme nach Wien und wurde Schüler des berühmten Giuseppe Ciccimarra. 1830 kam es zu seinem Bühnendebüt am Hoftheater von Braunschweig als Don Ottavio im "Don Giovanni". Nach dreijährigem Wirken an diesem Theater sang er 1833-36 am Hoftheater von Kassel, 1836-38 am Stadttheater von Breslau und wurde dann an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet. Hier erreichte seine Karriere ihren Höhepunkt; das Leipziger Opernpublikum verehrte den Künstler in besonderer Weise, dessen Stimme als ein kraftvoller, sehr modulationsfähiger Tenor geschildert wird. Von seinen Bühnenrollen sind zu nennen: der Titelheld in Rossinis "Otello", der Chapelou im "Postillon de Lonjumeau" von Adam, der Eleazar in Halévys "La Juive" und der Fra Diavolo in der gleichnamigen Oper von Auber. Er wirkte in Leipzig auch in Uraufführungen von Opern des dort wirkenden Komponisten Albert Lortzing mit: am 20.9.1839 in "Caramo oder das Fischerstechen", am 23.6.1840 sang er den Görg in dessen "Hans Sachs", am 31.12.1841 die Titelrolle in "Casanova" und am 31.12.1842 den Baron Kronthal im "Wildschütz". Neben seinem Wirken auf der Bühne hatte er eine bedeutende Karriere als Konzert- und Oratoriensänger. Er war auch als Komponist tätig und schrieb Lieder und Musik für Streichinstrumente; er komponierte die Opern "Heinrich und Fleurette" (Uraufführung Detmold, 1846) und "Der versiegelte Bürgermeister" (Uraufführung Dresden, 1847). Er war mit der Schauspielerin Anna Western verheiratet. Seine Karriere wurde frühzeitig beendet, als er bei einem Unfall ums Leben kam. -- Sein Sohn Felix Schmidt (1848-1927) wurde ein bekannter Konzertbassist und Pädagoge; er war verheiratet mit der Konzertsängerin Marie Schmidt-Köhne (*1858). |
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