| Schläger Toni | soprano |
Die Eltern der Künstlerin, die eigentlich Antonie Lautenschläger hieß, waren Viktualienhändler in Wien. Sie begann als Choristin am Wiener Carl-Theater. Der dort wirkende Kapellmeister Johannes Brandl entdeckte ihre schöne Stimme und sorgte für deren Ausbildung, die im wesentlichen durch den Wiener Pädagogen Lewinsky stattfand. 1879 debütierte sie dann als Solistin am Wiener Carl-Theater in einer Operette. Während der folgenden drei Jahre hatte sie an diesem Haus große Erfolge in Operetten von Millöcker, Johann Strauß, Offenbach, Suppé, Lecoq und in anderen Operetten und Singspielen. Sie wirkte am Carl-Theter in Uraufführungen von Operetten von Franz von Suppé mit, u.a. 1881 in der Uraufführung von "Der Gascogner". 1882 wechselte sie an die Wiener Hofoper und hatte hier ein sensationelles Debüt als Valentine in den "Hugenotten" von Meyerbeer. Bis 1896 war sie eine der großen Primadonnen dieses Operninhauses, wo sie vor allem im dramatischen Fach glänzte. Sie trat als Alice in Meyerbeers "Robert le Diable", als Leonore im "Fidelio", als Selika in "L'Africaine" von Meyerbeer, als Leonore im "Troubadour" von Verdi, als Aida, als Desdemona im "Othello" von Verdi, als Santuzza in "Cavalleria rusticana" und später vor allem als Wagner-Sopranistin, sogar als Brünnhilde im Nibelungenring, auf. 1889 gastierte sie an der Londoner Covent Garden Oper als Valentine in den "Hugenotten" und als Leonore im "Troubadour". Gastspiele führten sie auch an die Opernhäuser von Leipzig (1885, 1900), Riga (1892) und Budapest (1890) und an die Hofoper von München. 1896 nahm sie in ihrer Antrittsrolle, der Valentine in den "Hugenotten", Abschied von dem Wiener Opernpublikum, das sie sehr geschätzt hatte. Sie erschien jedoch noch im Konzertsaal. Sie heiratete 1894 den österreichischen Oberleutnant Ritter von Theumer und lebte dann als Frau von Theumer in Niederösterreich.Schallplatten: Von ihrer Stimme ist eine einzige G&T-Aufnahme (Wien, 1904) vorhanden. |
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