| Salvatini Mafalda | soprano |
Ihr Vater war Offizier der Neapolitanischen Armee und rettete bei der Belagerung der Festung Gaeta durch die Truppen Garibaldis der Königin von Neapel das Leben. Mit vier Jahren war sie bereits verwaist und wurde in Internaten der Sacré-Coeur-Schwestern zuerst in Portici, dann in Paris erzogen. Sie war in Paris Schülerin von Jean de Reszke und von Pauline Viardot-Garcia. 1908 erregte sie bei einem Gastspiel an der Berliner Hofoper als Aida erstes Aufsehen und war 1911-14 Mitglied dieses Opernhauses, an dem sie große Erfolge hatte. 1912 gastierte sie an der Hofoper von München, 1913 an der Grand Opéra Paris, wo sie als Valentine in den "Hugenotten" von Meyerbeer auftrat. 1914-23 war sie am Deutschen Opernhaus (Städtische Oper) Berlin-Charlottenburg engagiert, und an diesem Haus erreichte ihre Karriere ihren Höhepunkt. Zwar sang sie 1924-26 nochmals an der Staatsoper (der ehemaligen Hofoper) Berlin, kam aber 1926 wieder an das Deutsche Opernhaus zurück, wo sie jetzt bis 1932 ihre große Karriere fortsetzte. 1926 kreierte sie für Berlin die Titelheldin in der Puccini-Oper "Turandot", wobei sie einen ihrer größten Erfolge erzielte. 1927 war sie zu Gast an der Staatsoper Dresden, 1922 und 1928 an der Wiener Staatsoper, 1928 am Opernhaus von Riga; sie ist auch in Holland und Belgien, jedoch nie in ihrer italienischen Heimat aufgetreten. Ihre großen Partien auf der Bühne waren die Aida, die Santuzza in "Cavalleria rusticana", die Tosca, die Butterfly, die Carmen und die Amelia in Verdis "Maskenball". Sie heiratete zu Beginn der dreißiger Jahre den litauischen Botschafter in Deutschland Dr. Saulys und lebte nach Aufgabe ihrer Karriere im Schweizer Kanton Tessin. Neben dem großen Tonumfang ihrer Stimme rühmte man die intensive Dramatik ihres Vortrags und ihr eminentes darstellerisches Talent in dramatischen Sopranpartien aus der italienischen Opernliteratur und in mehreren französischen Partien.Schallplatten: Seit 1916 akustische Aufnahmen auf DGG und Polydor, seit 1924 akustische wie elektrische Aufnahmen auf Fonotipia (darunter Duette mit Pasquale Amato), Odeon und Homochord. |
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