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Riess Walter
basso

Er erhielt seine Ausbildung in seiner Vaterstadt Berlin und trat seit 1910 an kleineren Theatern als Schauspieler und Operettensänger auf. 1914 wurde er zum Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen und konnte seine Karriere erst wieder 1918 am Stadttheater von Krefeld, jetzt aber als Opernsänger, aufnehmen. In der Spielzeit 1920-21 sang er am Stadttheater von Elberfeld und ging dann an das Opernhaus Düsseldorf, wo er u.a. 1923 in der Uraufführung der Oper "Die heilige Ente" von Hans Gál mitwirkte. Von Düsseldorf aus kam er 1926 an die Staatsoper von München, an der man ihn in Partien wie dem Bartolo in "Figaros Hochzeit", dem Osmin in der "Entführung aus dem Serail", dem Falstaff in Nicolais "Lustigen Weibern von Windsor", dem Beckmesser in den "Meistersingern", dem Alberich im Nibelungenring und dem Nachtwunderer in "Die Rose vom Liebesgarten" von Hans Pfitzner hörte. 1933 wurde er als Jude aus dem Ensemble der Münchner Oper entlassen und sang dann zuerst beim Jüdischen Kulturbund in Frankfurt a.M. (1935-37 u.a. als Rocco im "Fidelio" und als Sarastro in der "Zauberflöte") und noch bis März 1941 am Theater des Jüdischen Kulturbundes Berlin. Dort trat er u.a. als Don Pasquale von Donizetti, als Sparafucile im "Rigoletto" und als Gremin im "Eugen Onegin" auf. Er wurde dann in das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt, wo er umgekommen ist.

 

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