| Richter Franz Xaver | basso |
Er war bereits ein bekannter Bassist, gleichzeitig auch Violinist, als er 1740 als Vizekapellmeister in die Kapelle des Fürstabtes von Kempten im Allgäu berufen wurde. 1747 trat er als erster Violinist und als Sänger in die berühmte Mannheimer Hofkapelle ein und erhielt dort den Titel eines Kammerkomponisten, war aber auch als Sänger hoch angesehen. Er war wahrscheinlich auch der Lehrer des Komponisten Carl Stamitz und wurde zu einem Hauptrepräsentanten der in ganz Europa bekannten "Mannheimer Schule". Während seines Wirkens am Mannheimer Hof entstanden vor allem Instrumentalwerke, darunter allein 69 Sinfonien, sechs Klavierkonzerte mit Streichorchester, sechs Streichquartette, Sonaten für Klavier, Violoncello und Flöte, aber auch das Oratorium "La deposizione dalla croce di Gesù Christo", das 1748 in Mannheim uraufgeführt wurde. 1769 folgte er dann einem Ruf als Kapellmeister an das Straßburger Münster und wirkte bis zu seinem Tod in dieser Stellung. Vielleicht ist er auch dort noch gelegentlich als Sänger aufgetreten. In Straßburg verlegte er sich, seiner dortigen Tätigkeit entsprechend, mehr auf die Komposition von kirchlicher Vokalmusik. Er schrieb hier 39 Messen, drei Requiemmessen, zahlreiche Motetten, Psalmen und Cantica sowie zwei Vertonungen des Hymnus Te Deum. Große Teile seiner religiösen Musik sind im Straßburger Archiv erhalten geblieben. Einige seiner Instrumentalwerke sind seit Beginn unseres Jahrhunderts durch Neudrucke wieder zugänglich gemacht worden.Lit.: E.Schmitt: "Münsterkapelle und Dommusik zur Zeit Franz Xaver Richters und Ignaz Pleyels" (Straßburg, 1970); R.Schwarz: "Franz Xaver Richter, jehó z|vivot a pusobe|vní" ("Franz Xaver Richter, sein Leben und sein Einfluß", Holes|vov, 1969). |
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