| Reuss-Gaudelius Anna | soprano |
Ihre Stimme erregte erstes Aufsehen, als sie Soli in Messen sang. Darauf ging sie als Schauspielerin wie als Sängerin in München zur Bühne und wurde sogleich von Charlotte Birch-Pfeiffer für drei Jahre (1839-43) an das Stadttheater von Zürich verpflichtet. Sie sang dann am Stadttheater von Freiburg i. Br. (1843-44), am Stadttheater von Würzburg (1844-45), am Stadttheater von Magdeburg (1846-47) und am Stadttheater von Rostock (1847-48). Es schloß sich 1849-50 ein Engagement am Theater von Reval (Tallinn) an, wo sie den Schauspieler und späteren Theaterdirektor Karl Gaudelius (?1871 Lübeck) heiratete. Sie war dann am Theater von Regensburg (1850-51), am Stadttheater von Bonn (1851-52), am Hoftheater von Ballenstedt (als Gast 1852-53), am Theater von Krakau (1854-56), am Theater von Troppau (Opava, 1856-57), am Stadttheater von Chemnitz (1857-58), wieder am Hoftheater von Ballenstedt (als Gast 1859-60), dann seit 1860 bis zu ihrem Tod am Theater von Altona verpflichtet. Sie sang auf der Bühne Partien wie die Königin der Nacht in der "Zauberflöte", die Antonina in "Belisario" von Donizetti, die Camilla in "Zampa" von Hérold, die Norma, die Lucrezia Borgia in den gleichnamigen Oper von Donizetti, die Valentine in den "Hugenotten" von Meyerbeer, die Marie in "Zar und Zimmermann", die Frau Fluth in den "Lustigen Weibern von Windsor" von Nicolai und die Marie in Donizettis "Regimentstochter", trat aber auch immer wieder auf der Sprechbühne in Schauspielen auf. Zwei Tage vor ihrem plötzlichen Tod gastierte sie noch in Rendsburg als Mathilde in Rossinis "Wilhelm Tell". |
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