| Rajdl Maria | soprano |
Sie begann ihre Karriere 1920 an der Staatsoper von Wien, an der sie in der Titelpartie von Puccinis "Madame Butterfly" debütierte. Bis 1926 blieb sie Mitglied dieses Hauses, wo sie 1927 und 1928 nochmals zu Gast war. 1926-27 war sie am Opernhaus (Stadttheater) von Hamburg tätig und folgte dann einem Ruf an die Staatsoper von Dresden, der sie bis 1931 als Mitglied angehörte. Gleichzeitig war sie in der Spielzeit 1928-29 an der Städtischen Oper Berlin verpflichtet. Am 6.6.1928 sang sie in Dresden in der Uraufführung der Richard-Strauss-Oper "Die ägyptische Helena" die Partie der Aithra, 1928 wirkte sie dort in der deutschen Erstaufführung von Wolf-Ferraris Oper "Sly" in der Partie der Dolly mit. Bei den Salzburger Festspielen sang sie 1926 die Zerline im "Don Giovanni" und den Komponisten in "Ariadne auf Naxos", 1928 die Pamina in der "Zauberflöte". 1930-31 trat sie an der Oper von Chicago auf. Sie meisterte auf der Bühne ein vielgestaltiges Repertoire mit Partien wie der Frasquita im "Corregidor" von Hugo Wolf, der Judith in "Herzog Blaubarts Burg" von Béla Bartók, der Titelfigur in "Salome" von R.Strauss, der Sophie im "Rosenkavalier", der Susanna in "Figaros Hochzeit", der Eva in den "Meistersingern" und dem Komponisten in "Ariadne auf Naxos". Nicht weniger von Bedeutung war ihre Tätigkeit als Konzertsopranistin. Sie war mit dem norwegischen Tenor Karl Aagard Oestvig (1889-1968) verheiratet. Seit 1932 lebte das Künstlerehepaar in Oslo. Dort betätigten sich Maria Rajdl wie Karl Aagard Oestvig als Pädagogen, letzterer vor allem aber als Opernregisseur. Während der Besetzung Norwegens durch die deutschen Truppen übernahm er 1941 die Leitung des Opernhauses von Oslo. Deshalb hatte er nach Kriegsende Schwierigkeiten, wurde inhaftiert und lebte später dann wieder zusammen mit seiner Gattin als Gesanglehrer in Oslo. Ihre Tochter Lillemari Oestvig wurde eine bekannte Sopranistin, die sich hauptsächlich als Konzertsängerin betätigte und auf DGG eine Schallplatte mit skandinavischen Liedern aufgenommen hat.Es ist nicht zu verstehen, daß die Stimme von Maria Rajdl nicht durch Schallplatten überliefert ist, während von Karl Aagard Oestvig Polydor-Aufnahmen vorhanden sind. |
|
|
|