| Preuss Arthur | tenore |
Ausgebildet in Berlin durch Benno Stolzenberg und durch Franz Krolop. Er wurde durch Gustav Mahler an die Wiener Hofoper berufen, an der er 1899 debütierte. Er spezialisierte sich dort auf das Buffo-Fach. Beim Wiener Opernpublikum wurde er ungewöhnlich beliebt. 1906 sang er beim Salzburger Mozart-Fest, am 2.1.1908 an der Wiener Hofoper in der Uraufführung von Goldmarks "Ein Wintermärchen", am 14.4.1910 in der von Julius Bittners "Der Musikant", am 6.2.1912 in der Uraufführung von "Die verschenkte Frau" von Eugen d'Albert. Bis 1915 blieb er an der Wiener Hofoper und gastierte während dieser Zeit an der Oper von Köln. 1915 wechselte er an die Volksoper in Wien. Hier feierte man ihn 1916 in der Uraufführung der Operette "Dreimäderlhaus" von Berté in der Partie des Schubert. Zu seinen großen Opernpartien gehörten der David in den "Meistersingern", der Jacquino im "Fidelio", der Wenzel in der "Verkauften Braut" von Smetana, der Walther von der Vogelweide im "Tannhäuser", der Benjamin in "La Poupée de Nuremberg" von A.Adam und der Dickson in "La Dame blanche" von Boieldieu. Große Erfolge auch als Konzert-Tenor und als Interpret zeitgenössischer Vokalmusik; so sang er 1919 die "Gurrelieder" von Schönberg in Wien. Bis 1930 gastierte er noch an der Wiener Volksoper und trat im Österreichischen Rundfunk sowie bei Konzerten auf. Er betätigte sich auch selbst als Komponist und schrieb u.a. Filmmusik, Lieder und andere vokale Werke. Er wirkte in Wien auch als Pädagoge. Das Ende des Künstlers gestaltete sich tragisch. Er brach während eines Gestapo-Verhörs in Wien (bei dem es sich um seinen Sohn handelte, der als Widerstandskämpfer im Untergrund wirkte) tot zusammen. Wenige Wochen später wurde sein Haus in Wien bei einem Bombenangriff zerstört, wobei seine Gattin den Tod fand.Seine klangschöne, ausdrucksgewandte Stimme ist durch Schallplatten der Marken G&T (Wien, 1905-07) und HMV (Wien, 1905-13) erhalten. |
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