| Pirscher Agnes | soprano |
Ihr Geburtsname war Agnes Traut, ihr Adoptivvater war Musiker im Theaterorchester in Mainz. Dort sang sie anfänglich als Choristin, wurde aber durch den Komponisten und Hofkapellmeister Louis Spohr 1829 an das Hoftheater von Kassel verpflichtet, wo sie als Emmeline in der "Schweizerfamilie" von Joseph Weigl debütierte. 1832 folgte sie, inzwischen mit Ferdinand Pirscher verheiratet, einem Ruf nach Berlin. An der dortigen Hofoper sang sie Partien wie die Rebekka in "Der Templer und die Jüdin" von H.Marschner, die Pamina in der "Zauberflöte", die Jessonda in der gleichnamigen Oper von Louis Spohr, die Agathe im "Freischütz", die Rezia im "Oberon" von Weber, die Donna Anna im "Don Giovanni", die Leonore im "Fidelio" und die Franziska in "Der Bergmönch" von J.M. Wolfram. 1833 (im gleichen Jahr, als auch die berühmte Wilhelmine Schröder-Devrient dort zu Gast war) gastierte sie in London und hatte dort geradezu sensationelle Erfolge als Agathe im "Freischütz" wie als Leonore in Beethovens "Fidelio". 1836-38 gehörte sie zum Ensemble des Mannheimer Hoftheaters und gastierte während dieser Zeit an verschiedenen deutschen Opernhäusern. 1838 ging sie an das Hoftheater Darmstadt, dem sie bis 1861 als führende Sängerin angehörte. Seit 1854 trat sie jedoch nur noch gelegentlich und gastweise vor das Darmstädter Publikum, das sie sehr verehrte. Neben dem deutschen Repertoire beherrschte sie auch italienische und französische Rollen wie die Norma oder die Marie in Donizettis "Regementstochter". Am 22.9.1831 wirkte sie in Leipzig in der Uraufführung der Oper "Abu-Kara" von Heinrich Dorn mit. |
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