| Papier-Paumgartner Rosa | mezzosoprano |
Sie war eine Schülerin von Mathilde Marchesi, damals Professorin am Wiener Konservatorium und berühmteste Gesanglehrerin ihrer Zeit. 1880 eröffnete sie ihre Karriere in Wien mit einem Konzert. 1881 debütierte die junge Sängerin am Theater an der Wien in Wien in einer Schülervorstellung, die von ihrer Lehrerin organisiert worden war, kam aber bereits im gleichen Jahr an die Wiener Hofoper. Dort hatte sie nach ihrem Debüt als Amneris in "Aida" große Erfolge in einem weit gefächerten Repertoire. An der Wiener Oper sang sie als Glanzrollen den Orpheus von Gluck, die Fides in Meyerbeers "Prophet", die Azucena im "Troubadour", die Selika in "L'Africaine", die Brangäne im "Tristan", die Erda, die Waltraute, die Fricka wie die Sieglinde im Nibelungenring und die Grande Vestale in Spontinis "Vestalin". Gastspiele brachten ihr an den großen deutschen Opernbühnen wie auch in Holland viel Erfolg ein. Sie trat als Gast an der Hofoper von München (1885), an der Berliner Kroll-Oper (1884-85), an den Hoftheatern von Mannheim und Stuttgart, am Opernhaus von Leipzig (1886) und in Konzerten in Dresden (1884) auf. Dazu war sie eine hoch angesehene Liedersängerin; Johannes Brahms schätzte ihre Interpretation seiner Lieder sehr, doch sang sie auch Lieder von Schubert, Schumann und Robert Franz in eindrucksvoller Weise. Leider mußte sie bereits 1891 wegen einer Halserkrankung ihre Bühnenlaufbahn aufgeben. Sie wurde darauf 1892 Professorin am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und erwarb sich höchstes Ansehen auf dem Gebiet der Pädagogik. Von ihren Schülerinnen wurden mehrere -- wie Felicie Hüni-Mihaczek, Anna Bahr-Mildenburg, Charlotte von Seeböck, Rose Pauly, Lucie Weidt, Yella Hochreiter, Bella Paalen, Grete Holm und Helene Wildbrunn -- international bekannt. Sie war seit 1882 verheiratet mit dem Komponisten und Musikschriftsteller Hans Paumgartner (1843-96); auch der Sohn aus dieser Ehe, Bernhard Paumgartner (1887-1971 war Dirigent, Komponist und Musikschriftsteller und erwarb sich große Verdienste um die Salzburger Festspiele und um die Wiederbelebung vergessener Werke früherer Epochen.Wenn auch die Gesangstimme von Rosa Papier-Paumgartner nicht durch Schallplattenaufnahmen erhalten ist, so hat sie 1906 einige ergreifende Sätze auf einer Aufnahme gesprochen, die das österreichische Phonogrammarchiv herausgebracht hat. |
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