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Oestvig Karl Aagard
tenore

Ausbildung in Deutschland, und zwar bei W.Kloed, Ludwig Wüllner und Fritz Steinbach in Köln. Debüt 1914 an der Hofoper von Stuttgart. Hier wirkte er am 26.9.1915 in der Uraufführung der Oper "Mona Lisa" von Max von Schillings in der Partie des Giovanni de Salviati mit. Bis 1919 Mitglied der Stuttgarter Oper, dann bis 1926 an der Staatsoper von Wien als erster Tenor engagiert. Hier sang er am 10.10.1919 in der Uraufführung der "Frau ohne Schatten" von R.Strauss die Partie des Kaisers. In Wien wurde er namentlich als Partner der großen Sopranistin Maria Jeritza gefeiert, mit der er in der "Toten Stadt" von Korngold (1921) und in "Ariadne auf Naxos" von R.Strauss seine großen Erfolge hatte, außerdem als Tamino in der "Zauberflöte", als José in "Carmen", als Lohengrin und als Parsifal. 1924 Gastspiel mit dem Ensemble der Wiener Staatsoper in Amsterdam u.a. als Bacchus in "Ariadne auf Naxos" von R.Strauss, der ihn für einen der besten Interpreten dieser Partie hielt. 1926 kam es zu einem Konflikt zwischen ihm und der Wiener Staatsoper, als er am Wiener Carl-Theater in einer Operette auftreten wollte. Da die Direktion der Staatsoper ihm dies verbot, gab er sein Engagement in Wien auf. Daraud war er 1927-30 an der Städtischen Oper Berlin tätig. Er gastierte am Stadttheater von Basel (1917), an der Staatsoper von München (1919), an der Oper von Budapest, in Hamburg (1926) und 1933 nochmals an der Städtischen Oper Berlin. Seit 1923 unternahm er ausgedehnte Konzert-Tourneen, die ihm in Europa wie in Nordamerika große Erfolge eintrugen. Der Künstler war in zweiter Ehe mit der Sopranistin Maria Rajdl (1900-1972) verheiratet, die später mit ihm zusammen in Oslo als Pädagogin tätig war. Seit 1932 lebte er als Pädagoge und Opernregisseur in Oslo. Nach der Besetzung Norwegens durch die deutschen Truppen übernahm er 1941 die Leitung des Opernhauses von Oslo. Nach Kriegsende wurde er zeitweilig als Kollaborateur inhaftiert; später lebte er zurückgezogen in Oslo. Aus seiner Ehe mit Maria Rajdl stammte eine Tochter Lillemari Oestvig, die als Konzertsopranistin bekannt wurde.Ausschließlich Aufnahmen auf Polydor. Von seiner Gattin, der bedeutenden Sopranistin Maria Rajdl existieren keine Schallplatten; seine Tochter Lillemarie Oestvig singt auf DGG skandinavische Lieder.

 

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