| Nouseul Johann | tenore |
Er gehörte als Schauspieler der Marchand'schen Gesellschaft an, mit der er u.a. in Frankfurt a.M. auftrat. Am Badischen Hoftheater in Rastatt lernte er die Schauspielerin Rosalia Lefebre (1750-1804) kennen, die er 1770 heiratete, und die als Rosalia Nouseul zu einer der bedeutendsten Schauspielerinnen des deutschen Theaters für ihre Generation wurde. Mit ihr zusammen kam Johann Nouseul in München, Berlin (1778) und Mannheim zu großen Erfolgen und wurde schließlich 1780 an das Hoftheater in Wien berufen. Während hier die Laufbahn seiner Gattin ihren Höhepunkt erreichte, wurde er vorwiegend in kleineren Partien eingesetzt und übernahm auch, wie es damals allgemein üblich war, Aufgaben als Sänger. Man rühmte namentlich seine Kunst der Darstellung in Konversationsstücken und im komischen Bereich. Er gab seine Tätigkeit am Hoftheater zugunsten der Leitung des Theaters am Kärtnertor auf, die er während einiger Jahre wahrnahm und trat auch in Aufführungen der Truppe von Emanuel Schikaneder (mit dem er bereits am Kärtnertor-Theater zusammen gearbeitet hatte) im Theater auf der Wieden auf. So kam es dahin, daß er am 30.9.1791 dort in der Uraufführung der "Zauberflöte" von Mozart die Rolle des Mohren Monostatos übernahm (wofür er sein Gesicht mit Ofenruß geschwärzt hatte). Neben dem Papageno, der durch Schikaneder dargestellt wurde, erhielt er vom Publikum den meisten Beifall. Seit 1800 war er wieder am Wiener Hoftheater engagiert und blieb dort auch nach dem Tod seiner berühmten Gattin bis 1814 tätig. Wenn er auch in erster Linie als Schauspieler von Bedeutung war, so ist seine Teilnahme an der Uraufführung der "Zauberflöte" Grund genug, auch sein Wirken als Sänger zu würdigen. |
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