| Noeldechen Bernhard | basso |
Sein Vater war Kreisgerichtsdirektor in Langensalza. Ursprünglich wollte er Medizin studieren und besuchte die Universitäten von Leipzig, Greifswald, Göttingen und Breslau. In Breslau nahm er seinen ersten Gesangunterricht. Als er für einen plötzlich erkrankten Sänger am Breslauer Stadttheater in der Partie des Commendatore im "Don Giovanni" einsprang, hatte er einen so unerwarteten Erfolg, daß er jetzt bei J.Pis|^ek in Stuttgart und bei dem berühmten Francesco Lamperti in Mailand seine Studien vollendete. 1869 debütierte er am Stadttheater von Ulm, nahm dann aber am deutsch-französischen Krieg von 1870-71 teil. 1871-72 war er in Königsberg (Ostpreußen) engagiert, 1872-74 wirkte er als erster Bassist am Stadttheater von Lübeck, 1874-75 in Stettin. Dort hörte ihn der Braunschweiger Hofkapellmeister Franz Abt und holte ihn 1875 an das Hoftheater von Braunschweig. Nachdem er dort als Bertram in "Robert le Diable" und als Marcel in den "Hugenotten" von Meyerbeer gastiert hatte, wurde er sogleich an dieses Haus verpflichtet, an dem er länger als dreißig Jahre wirkte. Als Mephisto im "Faust" von Gounod, als Escamillo in "Carmen", als Kezal in Smetanas "Verkaufter Braut", als Daland im "Fliegenden Holländer", als Marke im "Tristan", als Bombardon im "Goldenen Kreuz" von Ignaz Brüll, als Pogner in den "Meistersingern", als Plumkett in Flotows "Martha", als Rocco im "Fidelio", als Titelheld in "Figaros Hochzeit", als Sarastro in der "Zauberflöte" und in vielen anderen Partien ist er dort aufgetreten, 1887 auch in der Uraufführung der Oper "Der wilde Jäger" von August Schulz. 1882 und 1884 gastierte er in London in Wagner-Partien unter dem Dirigenten Hans Richter, auch als Gast an den Hofopern von Berlin (1909) und München (1902), am Hoftheater von Karslruhe (1875), am Opernhaus von Leipzig (1885) und am Stadttheater von Bremen (1901) aufgetreten. |
|
|
|