| Mohwinkel Hans | baritono |
Er war der Sohn eines Fabrikanten, wollte ursprünglich Offizier werden, ließ dann aber seine Stimme durch Otto Lange in Hannover ausbilden. Er debütierte 1889 am Stadttheater Regensburg (unter dem Pseudonym Henry Mohwinkel) als Jäger im "Nachtlager von Granada" von C.Kreutzer, studierte dann aber noch weiter bei Alberto Selva in Mailand. Er sang darauf 1892-94 am Theater von Breslau, 1895-97 am Opernhaus von Riga, 1897-98 in Königsberg (Ostpreußen), 1898-1901 am Hoftheater Mannheim und seit 1901 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, wo er als Fliegender Holländer debütierte und bis 1907 blieb. Dort wirkte er 1904 in der Uraufführung von Siegfried Wagners Oper "Der Kobold", 1905 in "Bruder Lustig" vom gleichen Komponisten mit. 1907-17 war er am Hoftheater von Schwerin als Sänger wie als Regisseur tätig. Gastspiele führten ihn an die Hofopern von Berlin (1901, 1903), Dresden (1899), München (1900) und Stuttgart (1899), an das Hoftheater Wiesbaden (1899), an das Berliner Theater des Westens (1903), an das Stadttheater Bremen (1903, 1906) und in den Jahren 1901-11 oft an das Opernhaus von Köln. An der Londoner Covent Garden Oper trat er 1901 als Telramund im "Lohengrin" und als Wolfram im "Tannhäuser". 1903 als Kurwenal im "Tristan", als Fafner und wieder als Wolfram auf. Dazu war er ein geschätzter Konzert- und Oratoriensolist. Seine Stimme war ein voluminöser, mächtiger Heldenbariton und fand die entsprechenden Aufgaben in Partien wie dem Don Giovanni, dem Grafen in "Figaros Hochzeit", dem Telramund im "Lohengrin", dem Wotan im Nibelungenring, dem Hans Sachs in den "Meistersingern", dem Rigoletto, dem Wilhelm Tell in der gleichnamigen Rossini-Oper und dem Tonio im "Bajazzo". Er wirkte später in Hamburg im pädagogischen Bereich. |
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