| Weiss Eugen Robert | baritono |
Er besuchte ein Gymnasium in Augsburg, dann die Königliche Musikschule in München. Dort studierte er Komposition und Gesang und erhielt in beiden Fächern den bayerischen Staatspreis. Nach einem ersten Bühnenauftritt an der Berliner Kroll-Oper 1888 (unter dem Nmen Eugen Robert, den er als Bühnensänger beibehielt) sang er an den Theatern von Rostock (1889-90) und Dortmund, am Hoftheater von Sondershausen in Thüringen (1890-91) und 1891-93 am Hoftheater von Weimar. 1894 gab er jedoch seine Bühnenlaufbahn auf und ging als Konzertsänger und als "Lehrer der deutschen und italienischen Gesangsmethode" nach Berlin. Er wurde hier bald zu einer international anerkannten Autorität als Pädagoge. Im Sommer gab er Konzerte an deutschen Fürstenhöfen, vor allem in der Sommerresidenz der Großherzöge von Mecklenburg in Heiligendamm, widmete sich aber sonst seit 1906 fast ausschließlich der Ausbildung junger Sänger. In der Wintersaison erteilte er in Berlin "privaten Gesangs-Unterricht an Mitglieder der Hohen Gesellschaft Berlins" und veranstaltete Privat-Soiréen, bei denen neben seinen Schülern die ersten Künstler der deutschen Hauptstadt auftraten. Er selbst galt als hervorragender Lieder- und Oratoriensänger, wurde aber durch seine pädagogische Tätigkeit so in Anspruch genommen, daß er nur selten im Konzertsaal erscheinen konnte. Er komponierte auch eine Anzahl von Liedern. Aus dem großen Kreis seiner Schüler ging eine Reihe von Sängern hervor, die zu einer internationalen Karriere kamen, darunter die berühmte Altistin Sigrid Onegin, Johanna Biesenbach, Margot Hinnenberg-Lefèvre, Fritz Bischoff, Carl Braun und Walter Kirchhoff. Er lebte zuletzt in seiner Villa bei München. -- Er war verheiratet mit der Sopranistin Louise Müller-Weiss (*1879), die eine erfolgreiche Karriere an deutschen Opernhäusern hatte. |
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