| Meyerhoff Hermine | soprano |
Sie wurde nur kurz durch den Braunschweiger Kammermusikus Leibrock ausgebildet und debütierte 1868 am dortigen Hoftheater als Ännchen im "Freischütz". 1869 kam sie an das Stadttheater von Danzig und sang hier wie seit 1870 am Hamburger Floratheater Partien aus dem Fachbereich der Soubrette. Ausnahmsweise übernahm sie 1869 in Hamburg in einer musikalischen Posse eine Rolle und war dabei so erfolgreich, daß sie jetzt zur Operette wechselte. So begann sie noch 1869 eine zweite glanzvolle Karriere am Wiener Carl-Theater. Sie erwies sich in Operetten von Johann Strauß, Carl Millöcker, Franz von Suppé, Jacques Offenbach und in vielen Werken deutscher wie französischer Operettenkomponisten als große Interpretin dieser Rollen. Neben ihrem gesanglichen Können wurde sie dazu durch ihr glänzendes Bühnenspiel und durch die Anmut ihrer äußeren Erscheinung besonders befähigt. Als sie 1871 eine der Glanzrollen der großen Diva Marie Geistinger, die Handschuhmacherin in Offenbachs "Vie Parisienne", spielte, bezeichnete die Kritik sie als die Nachfolgerin dieser unvergeßlichen Künstlerin. 1876 wirkte sie am Carl-Theater in der Uraufführung der Suppé-Operette "Fatinitza" mit. Seit 1876 war sie für einige Spielzeiten am Wiener Theater an der Wien engagiert, wo sie in den Uraufführungen der Johann Strauß-Operetten "Blindekuh" (18.12.1878) und "Das Spitzentuch der Königin" (1.10.1880) mitwirkte. 1881 trat sie zusammen mit einem französischen Ensemble im Wiener Ring-Theater in französischen Operetten auf. 1881 begann sie eine ausgedehnte Gastspieltätigkeit, die ihr in Berlin, Hamburg und Dresden, dann auch in Florenz, Neapel, Palermo, schließlich in St. Petersburg, Moskau, Odessa, Bukarest und Jassy triumphale Erfolge eintrug. 1886 gab sie in Riga ihre letzte Vorstellung auf der Bühne in einer ihrer besonderen Glanzrollen, der Saffi im "Zigeunerbaron" von Johann Strauß. Sie zog sich nach ihrer Heirat mit dem russischen Adligen Tatischew ganz ins Privatleben zurück. |
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